Sehr geehrte/r Kundin/Kunde,
spricht man in Deutschland von Sport, meint man Fußball. König Fußball dominiert alles. Nicht mal eine weltweite Pandemie konnte das Runde, das ins Eckige muss, vom grünen Rasen drängen. Trotz Lockdowns und Kontaktbeschränkungen: Der Ball rollte immer schön weiter. Und damit auch der Rubel. Schließlich sorgen Milliarden, die Fernsehsender, Rundfunkanstalten und Verlage in den Profi-Fußball pumpen, dafür, dass das geneigte Publikum zu jedem Augenblick und an jedem Ort mit der gewünschten Dosis versorgt wird. Alle Spiele live: ob Bundesliga, Champions League oder Uwe-Seeler-Gedächtnispokal – Fußball total. Auf allen Plattformen. Für jeden erlebbar. Und das rund um die Uhr.

Man glaubt es kaum, aber das war nicht immer so. Ja, Fußball war mal ein wirklich exklusives Erlebnis. Ich selbst wurde Anfang der 1980er-Jahre unheilbar mit dem Fußball-Virus infiziert. Und ging damals, 14-jährig, so oft es mir möglich schien, zu den Spielen meines Herzensvereins ins Münchner Olympiastadion. Konnte ich doch nur so sicher sein, die Tore des FC Bayern auch wirklich zu sehen.

Es war die Zeit, als in Deutschland flächendeckend nur drei TV-Sender zu empfangen waren und um Mitternacht überall Schluss war mit lustig. Das Testbild schickte dann die Fernsehzuschauer ins Bett. Und: Es war die Zeit der ARD-Sportschau. Jeden Samstagabend, 18 Uhr, begrüßte ein – selbstverständlich – männlicher Moderator in Anzug und Krawatte die Fußballinteressierten zu den Spielen der 1. Bundesliga. Gezeigt wurden Zusammenfassungen ausgewählter Partien. Genau. Nicht von allen Spielstätten in der Republik wurde gesendet, sondern nur von dort, wo die ARD gerade ihre Kameras aufgestellt hatte. Aufgrund der geografischen Nähe zum Sendestudio – eine digitale Überspielung von Fernsehbildern gab es damals nicht – waren in der Sportschau dann nicht selten die Heimspiele des 1. FC Köln zu sehen. So konnte es einem als regelmäßigem Sportschau-Gucker dann auch passieren, dass man einem nicht enden wollenden, torlosen und quälend langweilen Gebolze beiwohnte – vom fulminanten Torfestival in Dortmund, München oder Hamburg aber nur durch die Einblendung des nackten Ergebnisses erfuhr.
Quelle: WDR
Heute hat nicht nur jeder Profi-Club seine eigene Website samt Bewegtbild-Angebot, sondern ein jeder Kicker neben dem schnittigen PR-Berater seinen eigenen digitalen Kommunikationskanal. So folgen beispielsweise dem portugiesischen Fußball-Star Cristiano Ronaldo weltweit inzwischen fast 400 Millionen Menschen auf den Social-Media-Plattformen. Fußball (und alles, was nur im Entferntesten damit zu tun hat) ist somit für jeden jederzeit und an jedem Ort erleb- und abrufbar. Der Fußball drückt mit seiner Allgegenwärtigkeit allerdings auch alle anderen Sportarten an den Rand des Spielfelds. Allein internationale Großereignisse wie Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele schaffen es noch, Sportdisziplinen jenseits des Fußballs ins Scheinwerferlicht der breiten Öffentlichkeit zu rücken. Und die Schere geht weiter auseinander. Immer neue Fußball-Wettbewerbe werden aus dem fruchtbaren Boden gestampft, immer mehr Spiele auf immer neuen, gewinnmaximierten (Abo-)Plattformen angeboten.

Mussten vor 30 Jahren Kicker, die sich äußern wollten, noch darauf hoffen, ein Mikrofon des Sportschau-Reporters vor die Nase gehalten zu bekommen oder abends ins Aktuelle Sportstudio geladen zu werden, so sendet der durchgecoachte, umfassend betreute und jederzeit abgeschirmte Fußballstar heute seine Botschaft einfach und bequem per Social-Media-Tweet. Und erreicht damit möglicherweise ein mehr als zehnmal größeres Publikum als über herkömmliche Medien. Größer, schneller, jünger.
Um annähernd im Bilde zu sein, musste ich als Teenager meinem Dad noch den Sportteil der „Süddeutschen Zeitung“ abquatschen. Und hatte – neben viel Geduld – auch das letzte Taschengeld aufzubringen für die begehrten Hanuta-Sammelsticker mit meinen Bundesliga-Idolen. Heute aber haben die fußballverrückten Teens die hundert besten Spielszenen ihrer Fußball-Helden auf dem Speicher ihres Smartphones. Und damit sämtliche Kicker des Planeten samt Spielanalysedaten stets griffbereit in der Hosentasche.

Und dennoch: Bei einem einmaligen Sportereignis nicht nur Augenzeuge gewesen zu sein, sondern zu wissen, dass das Erlebte ausschließlich in den eigenen Erinnerungen gespeichert ist, macht den Moment erst wirklich einzigartig. Und damit unbezahlbar.

Ich habe diesen Text über König Fußball in der Welt der Medien im Buch „Wege des Sports“ veröffentlicht. Die Autoren Christoph Heyne, Manuel Homm und Michael Lang sprachen für ihr 233-Seiten-Werk mit 50 Athletinnen und Athleten aus den unterschiedlichsten Sportarten – und wollten von ihnen wissen, wie sie in ihrer Karriere den Spagat zwischen Profisport und Bildung erfolgreich gemeistert haben.

Neben bekannten Fußball-Größen wie Fredi Bobic, Matthias Ginter, Marcell Jansen, Nadine Keßler oder Stefan Kuntz kommen auch Sport-Legenden aus anderen Disziplinen wie Golfprofi Sandra Gal, NFL-Star Sebastian Vollmer, Schwimmerin Britta Steffen, Handball-Weltmeister Heiner Brand, Basketball-Bundestrainer Henrik Rödl oder Ski-Ass Fritz Dopfer zu Wort. „Wege des Sports“ ist im Arete Verlag erschienen und wird als Paperback zum Preis von 20 EUR angeboten.

Unter allen Einsendungen verlosen wir hier drei Exemplare des gedruckten, unterhaltsamen und sehr informativen „Bildungsstücks“.
ZUR VERLOSUNG
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Viel Vergnügen,
Ihr

Florian Boitin
Chefredakteur PLAYBOY
Florian Boitin, Chefredakteur
boitin@playboy.de
 
 

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