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Was für ein Tag!
 
“Ich kenne kein Weekend”, das Zitat ist nicht von einem Neuköllner Hipster, der ständig Englisch und Deutsch, äh, mixt, sondern von Joseph Beuys, wie ich in der neuen Folge des Augen-zu-Podcasts von Florian Illies und Giovanni di Lorenzo gelernt habe. Sie und ich, wir kennen es natürlich schon, das Weekend, wenn der Newsletter verschickt wird, hat es für viele schon begonnen. Wie genießen Sie eigentlich die Zeit gerade? Wären Sie gerne entspannter, sind Sie noch nicht ganz in der neuen Normalität angekommen? Und was ist überhaupt die neue Normalität? Oder haben Sie ein schlechtes Gewissen, weil Sie ganz gut durch die Pandemie gekommen sind? Heute habe ich im Radio einem Psychologen zugehört, der Sie beruhigen kann, das geht vielen gerade so. Man nennt das jetzt auch den re-entry blues. Geben Sie sich Zeit. Oder, um es leicht abgewandelt mit Beuys zu sagen: Ich kenne ein Weekend.
 
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Er war der Mann, der Pop in Deutschland war, also zumindest des Popjournalismus, und dazu passte, dass Andreas Banaski, 1957 in Büchen geboren, sich früh das Pseudonym Kid P. gegeben hatte. Unter diesem Namen schrieb er Anfang der Achtzigerjahre legendäre Texte im Musikmagazin Sounds, nachdem er als Leserbriefschreiber vom damaligen Redakteur Diedrich Diederichsen entdeckt worden war. Mit seinem Sound prägte er mehrere Generationen von Autoren wie Christian Kracht und Moritz von Uslar, genauso gnadenlos subjektiv wie lustig schrieb Kid P. beispielsweise die Serie Die Wahrheit über… deutsche Großstädte, Hamburg, Berlin, Düsseldorf. Später war er Autor für die deutsche Vogue, wurde Archivar des Magazins Tempo, schrieb dort unter anderen Pseudonymen, und als Tempo in den Neunzigerjahren eingestellt wurde, übernahm er das Archiv und führte es selbst weiter. Wenn man bei ihm etwas bestellte für eine Recherche, wusste man: Besseres Popkulturmaterial bekam man nirgendwo sonst. Kid P. war der erste Punk in seinem Heimatdorf, Punk als Haltung, nicht als Musikrichtung. Er liebte die frühen Alben der britischen Bands ABC und The Human League, ihm zu Ehren nehmen wir The Look Of Love auf unsere Playlist. Denn Andreas Banaski, der Mann, der in Deutschland Pop war, ist jetzt nach langer, schwerer Krankheit verstorben. Das letzte Konzert, auf das er ging, war ein Auftritt der Sparks in Hamburg, dort traf er einen alten Freund und zählte ihm auf, welche wichtigen Songs die Band nicht gespielt hatte. Als der Freund sagte, wie gut die Songs gewesen wären, die sie gespielt hätten, gab er etwas mürrisch zu: “Stimmt auch wieder.” So war Kid P., harte Schale, großes Herz.
 
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Gerade eben hat der Regisseur Luca Guadagnino bekannt gegeben, dass es doch keine Fortsetzung seines Films Call Me By Your Name geben wird, da taucht ein erstes Foto von Dreharbeiten auf, das den Star aus dem Film, Timothée Chalamet, zeigt, der jetzt wieder mit Luca Guadagnino arbeitet. Der Film heißt Bones and All, wie der Branchendienst Deadline berichtet, die weibliche Hauptrolle spielt Taylor Russell, es wird ein Roadmovie durch das Amerika in der Ära Ronald Reagans und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Camille DeAngelis. Es geht natürlich um die Liebe zwischen den beiden Hauptfiguren – und ob sie trotz aller Widerstände in Erfüllung geht. Chloë Sevigny spielt auch mit. Und wir freuen uns schon, ganz nach dem Motto eines früheren, grandiosen Guadagnino-Films: I Am Love.
 
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“Ich habe es verdient, ein Leben zu haben. Ich habe mein ganzes Leben gearbeitet. Ich habe es verdient, zwei bis drei Jahre eine Pause zu machen und nur die Dinge zu machen, die ich will. Ich habe es verdient, die gleichen Rechte wie alle zu haben.” Damit endet das 23 Minuten lange Statement von Britney Spears vor Gericht, das die New York Times jetzt in voller Länge dokumentiert. Wir haben ja vor ein paar Wochen schon den Dokumentarfilm über den Fall empfohlen, Framing Britney Spears ist auf Amazon Prime zu sehen. Es geht um das Leben des Popstars – und um die Frage, ob ihrem Vater die Vormundschaft zu Recht zugesprochen worden ist. In ihrer Rede vor Gericht erhebt Britney Spears schwere Vorwürfe. Sie berichtet von einem Psychiater, der ihr auf Druck ihres Managements stärkere Medikamente verschrieben habe, von Besprechungen und Auftritten, zu denen sie gezwungen worden sei, von Demütigungen aller Art. Wir werden weiter über den Fall berichten.
 
 
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Helmuth geht es besser, das ist die gute Nachricht des Tages. Helmuth wiegt 108 Kilogramm und bevor Sie jetzt sagen, naja, ein bisschen Sport würde Helmuth bestimmt guttun, morgens eine Runde Schwimmen oder wenigstens Spazierengehen: Helmuth ist eine Spornschildkröte und lebt im Zoo in Gelsenkirchen. Er hat Arthritis in der Schulter und kann sich nicht mehr selbst fortbewegen. Um ihm zu helfen, haben ihm seine Pflegerinnen und Pfleger ein Rollbrett besorgt, aber als der Orthopädietechniker Ulrich Schade Helmuth auf dem Rollbrett sah, dachte er sich, das muss doch noch besser gehen. “Wir sind in den Zoo gefahren, haben uns dann die Schildkröte angeschaut und es war schnell klar, dass wir von der Unterseite der Schildkröte einen Abdruck machen müssen”, hat Ulrich Schade Deutschlandfunk Nova jetzt gesagt. Um Helmuth nicht umdrehen zu müssen, wurde er mit Hilfe einer Motorradhebebühne hochgehoben. Mit dem Abdruck hat Ulrich Schade eine passgenaue Schale mit vier Rollen entworfen. Wir sagen ja: Helmuth geht es besser.
 
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Und Felixievich twitterte heute das hier:
 
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