| | | | |  |  | Foto: Unsplash | | |  | |  | viele Familien sind gerade im Sommerurlaub, manche kurz davor, doch so richtig entspannt sind die wenigsten Eltern, die ich kenne. Allen graut vor dem Herbst, vor einer vierten Welle, die man in den Statistiken schon heran rollen sieht.
Dass Kanzleramtsminister Helge Braun verspricht zwar, dass Lockdown-Maßnahmen nicht für Geimpfte gelten werden. Doch für Kinder unter zwölf Jahren gibt es keinen zugelassenen Impfstoff. Eine Impfung für ältere Kinder wird bislang nicht von der zuständigen Kommission empfohlen. Dennoch sagte auch Außenminister Heiko Maas kürzlich, dass Einschränkungen der Freiheitsrechte wie Masken- und Testpflicht nicht mehr lange aufrecht erhalten werden können, weil inzwischen alle ein Impfangebot erhalten hätten. Naja. Alle - außer Kindern und Jugendlichen, wäre korrekt gewesen. Alle - außer denen, die für Bruttosozialprodukt und Bundestagswahl keine Rolle spielen, wäre ehrlich gewesen.
Ich sehe schon Hans und Franz im Herbst geimpft in der Kneipe sitzen, während die ungeimpften Kinder vormittagelang in ihre Laptops starren. Mein Sohn hat sich in den ersten beiden Lockdowns mit Hilfe einer Lernapp, die ich eigentlich für seine große Schwester besorgt hatte, Lesen und Rechnen beigebracht, kürzlich verkündete er, er habe die erste Klasse durchgespielt. Vergangene Woche war ein Kindergartenfreund zu Besuch. Ich verstand das Kind schlecht, es sprach kaum Deutsch (und ich nicht ein einziges Wort seiner Muttersprache). Der Deutsch-Vorkurs, in den es eigentlich gehen sollte, sei wegen Corona fast immer ausgefallen, erzählte es mir.
Das bricht mir das Herz. Wann und wie soll dieses Kind das Verpasste jemals nachholen? Hat es überhaupt eine Chance? Beide Jungen kommen jetzt in die Schule, vielleicht in die gleiche Klasse. Vielleicht sind sie gleich schlau. Ob vier Jahre Grundschule wohl ausreichen, damit das irgendjemand bemerkt? Wie sich die Schule nach Corona ändern müsste, schreibt mein Kollege Paul Munziger morgen im Gesellschaftsteil.
Auch viele Mütter (und manche Väter) haben im vergangenen Jahr vieles versäumt. Die Ratgeberautorin Susanne Mierau schrieb auf Twitter: “In Anbetracht der steigenden Zahlen und den sich dem Ende nähernden Schulferien, habe ich gerade die zweite Anfrage für ein Buch abgesagt. Weil ich weiß, dass ich einen solchen Herbst/Winter nicht nochmal so durchziehen kann.“ Hier, hier und hier erzählten Eltern in sozialen Netzwerken ähnliches: abgesagte Projekte, reduzierte Wochenstunden, Kündigungen, verschobene Studienabschlüsse.
Mich bedrückt natürlich das einzelne Schicksal. Doch fast noch mehr frage ich mich, was es für uns als Gesellschaft bedeutet, wenn zahlreiche Mütter und einige Väter nicht mehr publizieren, nicht mehr öffentlich auftreten, nicht mehr in Unternehmen präsent sind, Beförderungen ausschlagen müssen, und und und. Welche Stimmen, welche Perspektiven gehen uns da verloren?
Damit Sie sie wenigstens in der SZ finden, sprechen wir gerade mit einigen Betroffenen und arbeiten an einem Stück über Corona und Karriere. Falls Sie dazu Ihre Geschichte erzählen möchten, schreiben Sie uns gerne.
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|  |  | Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen Barbara Vorsamer | | | |  |  | SZ FÜR KINDER |  |  |  | In welcher Disziplin hängt Gold an Piaffen und Passagen?
Unser Emoji-Rätsel und noch viel mehr zu raten, zu lesen und zu lachen finden Sie am Samstag auf den Kinderseiten, außerdem die Themen:
Gelandet: Neue Geräusche, neue Worte, neue Stars: Was Skateboarden mit Olympia macht Plan B: Planet B? Die sieben Nachbarplaneten der Erde im Wohn-Check Außerdem mit einem Impfhandzeichen aus Italien, einem eigenem Emoji für Simone Biles und Bogenschießkindertipps.-
Die SZ für Kinder, jede Woche zum Herausnehmen im Gesellschaftsteil Ihrer Süddeutschen Zeitung. | | |  | |  |  | Familienthemen aus der SZ | | |  | |  | Lernen, wie man lernt |  | Wenn die Politik nicht schleunigst handelt, wird die Corona-Pandemie die Schulen noch jahrelang beschäftigen. Vor allem jüngere Schüler haben Defizite. |  | | | | |  | | |  |  |  |  | Auf Weltreise mit Kindern |  | Susanne Dyrchs und Chris Reitze haben sich eine Auszeit genommen, um mit ihren beiden Kindern zu reisen. Zurück kamen sie nach 14 Monaten zu fünft - mit einer lebensverändernden Erkenntnis. |  | | | | |  | | |  |  |  |  | Ungenügend |  | In Bayern ist Zeugnistag. Fest steht: Die Verantwortlichen für das vergangene Schuljahr sind durchgefallen. Alex Rühle zieht Bilanz. |  | | | | |  | Nicht genug Lesestoff? Mehr Familientexte gibt es hier. |  | | |  | |  | |  | |
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