Ein ganzes Heft zum Thema Design.
szmtag

30. September 2021
Liebe Leser,

ich weiß ja nicht, was Sie sich für Ihr Leben so vorgestellt haben. Was Sie dachten, was notwendig sein würde, um glücklich zu werden. Vielleicht dachten Sie an gute Bildung, oder gutes Geld, eine gute Figur, volles Haar, eine große Liebe und gesunde Kinder. Das hilft bestimmt alles, aber dann gibt es ja auch diesen verrückten kleinen Störer namens Lebenseinstellung. Ich denke jetzt manchmal – nur oder schon mit der Weisheit einer halben Lebensspanne – das Beste ist doch, wenn man sich Offenheit bewahren kann. Anstrengend, sicher, peinlich manchmal, oft sogar unnötig. Aber am Ende doch die einzige Möglichkeit, um das Glück dann auch voll mitzunehmen.

Unser neues SZ-Magazin ist ein Designheft. Offenheit ist in diesem Heft ein großes Thema. Liegt in der Natur der Sache: Wer plant, wer entstehen lässt, wer baut und entwickelt, der oder die muss offen sein. Also Veränderung für möglich halten, sich für Einflüsse wie auch Kritik erreichbar halten und im Bekannten etwas Neues entdecken können. Wie etwa die Künstlerin Thirza Schaap, die aus Meeresmüll Kunst bastelt und deren Arbeiten wir auf dem Cover und im Heft zeigen. Was ich Ihnen aber besonders ans Herz legen will, ist das Interview meiner Kollegin Laura Weissmüller mit dem Architekten Francis Kéré.

Kére, der in Burkina Faso geboren wurde und aufwuchs, in Deutschland studierte und in Berlin ein renommiertes Architektur-Büro führt, spricht über die politische Dimension des Bauens, über Kraft und Erbe und Ideen. Ich finde, dass er mit all seinen Antworten klar macht, dass Offenheit sein bester Baustoff ist. Etwa hier: »Der Westen – von dem ich ja auch ein Teil bin – ist überreguliert. Irgendwann mal wurde die Architektur hier zurechtgestutzt auf das, was die Normen hergeben und was die Versicherungen abdecken. Daraus ergibt sich nichts Neues mehr. München versucht auszusehen wie Zürich. Ich habe in Afrika die Chance ergriffen, dort wirklich frei zu arbeiten. Am Anfang haben gestandene Architekten gesagt: Das, was Francis macht, ist keine Architektur, das ist Forschung. Einige haben darin eine Kritik gesehen. Ich nicht, mich hat das stolz gemacht. Denn die anderen bauen nur nach. Der Form nach machen sie alles richtig, aber dabei entstehen keine Gebäude, die Menschen anregen.«
»Architektur ist Politik« – Francis Kéré im Interview

Insofern ist gutes Design wohl, wenn einer offen ist, der konstruiert, und einer offen ist, der rezipiert.

Ihre Lara Fritzsche
stellvertretende Chefredakteurin
heft 39
Die Themen der aktuellen Ausgabe
Die wahre Designerin ist die Natur
Aber wie lassen sich Bäume, Steine und Windböen in Möbel übersetzen? Das Stockholmer Designstudio Front versucht es und sieht den schwedischen Wald als Hoffnungsträger in einer beängstigenden Welt. Ein Atelierbesuch.
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Wie menschliche Faulheit die Welt besser macht
Wenn es für Nutzer eine »Default-Option« gibt, also eine voreingestellte Auswahlmöglichkeit, wird diese meist auch bevorzugt. Der Grund: die menschliche Trägheit. Mit dem Default-Effekt könnten sich etliche Probleme lösen lassen – von der Müllvermeidung bis zum Mangel an Organspendern.
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Schrecken der Meere
Eine niederländische Künstlerin verwandelt gestrandeten Plastikmüll in faszinierende Stillleben.
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Bunte Republik Deutschland
Die meis­ten Häuser hierzulande sind in Weiß oder anderen­ unauffälligen ­Farben gestrichen. Warum eigentlich? Und führen grellbunte Fassaden wie an etlichen Berliner Mietshäusern wirklich dazu, dass sich die Menschen dort wohler fühlen?
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Auf den ­Spuren der Zeit
Im Südosten der Türkei entstand vor fast 12.000 ­Jahren ein rätselhafter Versammlungsort. Heute ist Göbekli Tepe eine der bedeutendsten Ausgrabungsstätten weltweit. Der deutsche Archäologe Jens Notroff hat dort 13 Jahre lang gearbeitet – und den Alltag in Zeichnungen festgehalten.
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Heft 39
Die Kolumnen der aktuellen Ausgabe

Was haben Sie von der Natur gelernt, Arno Brandlhuber?
Der Architekt im Interview ohne Worte über seine Vorliebe für Beton, den Klang seines Namens im Ausland und das Lieblingsgetränk seines Berufsstandes.
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Nein zum Wein
Sie trinkt keinen Alkohol, bekommt als Gastgeschenk von Freunden aber immer wieder Weinflaschen, die dann der Mann und die Gäste trinken. Darf man Gästen vorschreiben, was sie einem schenken sollen? Unsere Kolumnistin weiß Rat.
Zum Artikel

Sommerschlusspanik
Wer den letzten schönen Sommertag nicht verpassen will,  nimmt lieber drei Mal zu oft Abschied. Zum Beispiel mit Campari: Er schmeckt, wie diese letzten Sommertage sich anfühlen – bittersüß.
Zum Artikel

Gemeinsam einsam
Die Besitzerin des »Hotel Punkaharju« hatte genug vom Jetset-Leben und zog ins finnische Nirgendwo. Wer sie im Herbst dort besucht, darf sich auch über ihre Pilz-Sammelleidenschaft freuen.
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Tarte mit Biss
Die italienische Crostata wurde nach ihrer Kruste benannt. Genauso bemerkenswert ist aber die Füllung mit Gartengemüse, die aus einem alten Rezept unserer Köchin stammt.
Zum Rezept

Bodenhaftung
Kann es sein, dass einem früher mehr Zeug an den Schuhsolen klebte als heute? Mit einer Ausnahme.
Zum Artikel

So gut, wie es sich anfühlt
Lokal, nachhaltig und fair produziert: Wir verlosen Hamamtücher und Schals aus Baumwolle und Seide.
Zum Gewinnspiel

Will mal anders
Das Kreuz mit den Worten aus dem SZ-Magazin 39/2021 – hier können Sie das Rätsel online spielen und das PDF zum Ausdrucken herunterladen.
Zum Artikel

Drama über dem Pazifik
Manchmal hat man so starken Gegenwind, dass man kaum vorankommt, weiß Axel Hacke. Das merkte auch eine Pfuhlschnepfe, die von Alaska nach Neuseeland fliegen wollte.
Zum Artikel
Zum Archiv: Die drei Großen Lügen
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Naturverbunden
Schrecklich schön: Wie Plastikmüll aus dem Meer zu Kunst wird. Ein Designheft
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