die Bundesregierung will es Banken künftig wieder erleichtern, die Preise für Girokonten zu erhöhen. Gebührenerhöhungen sollen grundsätzlich greifen, wenn Verbraucherinnen und Verbraucher einem solchen Schritt innerhalb einer bestimmten Frist nicht widersprechen. Das sieht ein Regelungsvorschlag aus dem Bundesjustizministerium von Marco Buschmann (FDP) vor, der dem Handelsblatt vorliegt.
Aktuell brauchen Banken für Gebührenerhöhungen die explizite Zustimmung ihrer privaten Kundinnen und Kunden. Diese Praxis wird seit einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom April 2021 angewandt. Die Kreditwirtschaft betrachtet diese Regelung als Zumutung. Verbraucherschützer sehen darin indes einen Vorteil für Kunden.
Seit dem Urteil bestand Rechtsunsicherheit. Nun soll der Ministeriumsvorschlag dafür sorgen, dass Unternehmen entsprechende Vertragsklauseln rechtssicher formulieren können. Vorgesehen ist dafür eine Ergänzung des Bürgerlichen Gesetzesbuches (BGB), laut der auch Banken Preise wieder – wie vor dem BGH-Urteil üblich – über Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) anheben können.
Das bedeutet, wenn Verbraucher höheren Preisen nicht widersprechen, gelten sie. Verbraucherschützer sehen den Vorschlag kritisch.
Hedgefonds verwalten für institutionelle Kunden wie Pensionskassen teilweise Milliarden Dollar. Sie sollen das Geld so anlegen, dass die Rendite über der durchschnittlichen Marktentwicklung liegt. Hedgefonds verwenden dafür komplexe Strategien, hebeln ihre Investments und wetten auf Kursentwicklungen. Wie sie genau agieren, ist meist unbekannt.
Viermal im Jahr jedoch erhalten Anleger Einblicke in ihre Strategien. Jeweils zum Quartalsende müssen Hedgefonds in den USA ihre Aktienportfolios der Börsenaufsicht SEC melden. Diese veröffentlicht die Daten sechs Wochen nach Quartalsende. Daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen, wie die Börsenstars die Märkte einschätzen und wo sie steigende Kurse erwarten. Das Handelsblatt hat die zuletzt erschienenen Daten ausgewertet.
Wie Immobilien-Interessenten jetzt vorgehen sollten
Die Europäische Zentralbank hat nach zehn Zinserhöhungen in Folge zum ersten Mal seit dem Sommer 2022 eine Zinspause eingelegt. Sparer und Fachleute hoffen nun, dass die Phase der steigenden Zinsen damit vorerst ein Ende hat.
In Folge sanken die Darlehenssätze tatsächlich erstmals seit Wochen wieder deutlich. Wer aktuell einen 10-jährigen Immobilienkredit aufnimmt, kann wieder mit Zinsen von weniger als 4,0 Prozent rechnen.
Deutet sich also eine Trendwende am Markt an? Und welche Strategie sollten Interessenten derzeit einschlagen? Wo werden die Bauzinsen künftig stehen? Das Handelsblatt hat dazu Experten befragt.
Sam Altman, CEO von ChatGPTs Mutterkonzern OpenAI (Foto: AP)
Das andere KI-Risiko
Investoren mussten in den vergangenen Monaten viel über die Risiken nachdenken, die mit dem Boom rund um Künstliche Intelligenz (KI) verbunden sind. Da war zum Beispiel das Risiko, dass Chatbots wie ChatGPT bestehende Geschäftsmodelle irrelevant machen könnten.
Nun treibt Investoren eine neue Sorge um: Wie wichtig war Sam Altman, CEO von ChatGPTs Mutterkonzern OpenAI, für die Weiterentwicklung der Technologie? Altmans abrupter Rausschmiss an der Spitze des erfolgreichsten Tech-Start-ups des Jahres wird die Tech-Branche kräftig durchrütteln. Und während immer neue Details rund um die Umstände des Führungswechsels ans Licht kommen, müssen sich Investoren fragen, wie sie sich angesichts der neuen Sachlage positionieren wollen.
Microsoft hat zehn Milliarden Dollar in OpenAI investiert und hält 49 Prozent an dem Start-up. Lange Zeit verschaffte das dem Tech-Giganten einen Vorteil. Tech-Analyst Dan Ives von Wedbush geht davon aus, dass Microsoft künftig mehr Kontrolle über OpenAI ausüben wird.
Zwei große Fragen drängen sich jetzt auf. Erstens: Wo geht Altman als Nächstes hin? Und zweitens: Können Tech-Giganten wie Amazon und Googles Mutterkonzern Alphabet das Chaos zu ihrem Vorteil nutzen? Für Antworten sei es noch zu früh, sagt Ives, doch Investoren seien längst dabei, sich in Stellung zu bringen.
Private Kreditfonds, die Geld bei Großinvestoren einsammeln und es dann weiterverleihen, haben ihr Volumen in den vergangenen Jahren vervielfacht: Vor der globalen Finanzkrise lag das Marktvolumen noch bei 235 Milliarden Dollar, heute wird es auf 1,6 Billionen Dollar geschätzt.
Das schnelle Wachstum und die schiere Größe des Markts alarmiert jetzt auch die deutsche Finanzaufsicht Bafin. Die Kontrolleure fürchten, „dass private Kreditfonds Risiken für den Verbraucherschutz, für die Marktintegrität sowie für die Finanzstabilität bergen könnten“, heißt es in der Antwort der Aufsicht auf eine Anfrage des Handelsblatts.
Die Begründung: Die Fonds würden in der Regel riskant investieren – zum Beispiel bei der Kreditvergabe an kleine und mittlere Unternehmen, deren Bonität nicht von den Ratingagenturen geprüft werde.
Außerdem kritisiert die Bafin die mangelnde Transparenz der Fonds – unter anderem wegen geringer Berichterstattungspflichten. Verstärkt würden die Risiken durch die breite Verflechtung mit dem Rest des Finanzmarkts.
Auch Hedgefonds-Manager kaufen börsengehandelte Indexfonds (ETF). Das geht aus den Depots hervor, die die unregulierten Investmentfonds bei der US-Börsenaufsicht SEC melden müssen.
Dass die Star-Investoren auf ETFs setzen, überrascht auf den ersten Blick. Schließlich ist es ihr Ziel, eine bessere Performance als der breite Aktienmarkt zu erzielen. Das gelingt in der Regel durch eine gezielte Auswahl von Aktien einzelner Unternehmen.
ETFs bilden dagegen einen Index passiv nach und streuen entsprechend breit. Trotzdem haben auch Hedgefonds-Manager solche Produkte in ihren Portfolios. Welche vier ETFs bei den größten Fonds ins Auge stechen, analysiert das Handelsblatt.
Märkte in Asien: Nach einer dreiwöchige Gewinnsträhne – angeheizt durch die Auslandsnachfrage und einer starken Bilanzsaison – tendieren die Märkte in Japan schwächer. Der Nikkei-Index notierte 0,6 Prozent tiefer bei 33.374 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,7 Prozent und lag bei 2374 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 0,5 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewann 0,4 Prozent.
Erzeugerpreise: Der Erzeugerpreisindex (EPI), der die Preisveränderung der in Deutschland erzeugten und verkauften Produkte aus Herstellersicht misst, ist im September um fast 15 Prozent zurückgegangen. Das ist so stark wie noch nie seit Erhebungsbeginn.
US-Frühindikatoren: Anleger schauen auf den Index der US-Frühindikatoren, den das Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board veröffentlicht. Der Index wird aus verschiedenen Indikatoren berechnet, darunter Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Im September ging der Index um 0,7 Prozent zurück.
Auktion US-Anleihen: Das US-Finanzministerium verkauft Staatsanleihen mit 20-jähriger Laufzeit. Bei der letzten Auktion im Oktober fanden sich weniger Käufer als im Vormonat: Die Rendite stieg auf rund 5,2 Prozent. Der Markt für US-Anleihen gilt als Herz-Kreislauf-System für die Finanzmärkte.
Bautätigkeit in Europa: Im August ging die Bautätigkeit in der Euro-Zone um fast 1,1 Prozent zurück, nun werden die Daten für September veröffentlicht. Die Aktivität in der Baubranche gilt als Konjunkturindikator: Bei einer Rezession ist die Bauwirtschaft in der Regel eine der ersten Branchen, die betroffen sind.
Von der Portfoliosteuerung bis zum Verhaltenscoaching gibt es viele Stellschrauben, um Kundinnen und Kunden bei der langfristigen Zielerreichung zu unterstützen.
In einer empirischen Studie mit dem Institut für Vermögensaufbau haben wir uns angeschaut, wie professionelle Finanzintermediäre in Deutschland investieren. Im Vanguard 360 Jahresevent wollen wir die Ableitungen daraus für die Portfolio Allokation treffen und klären, warum Wertpapier-Portfolios oft vor einem erheblichen Performanceproblem stehen.
Außerdem wollen wir diskutieren, vor welchen Herausforderungen die Finanzberatungsbranche steht und wie mit verhaltenswissenschaftlichen Prinzipien Kundinnen und Kunden vor impulsiven Fehlentscheidungen geschützt werden können.
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Millionen Euro an Fehlbetrag verbuchte der Berliner Neobroker Trade Republic im Geschäftsjahr 2021/22 – ein Anstieg von etwa 311 Prozent im Vorjahresvergleich. Vor allem gestiegene Kosten für Personal sowie für „Marketing, Mieten, Software- und Hardwaredienstleistungen sowie für Rechts- und Beratungsleistungen“ schlugen zu Buche.
Monika Rast, Privatkunden-Vorständin der Hypovereinsbank (HVB), beobachtet, dass ihre Kunden ihre Anlagestrategie ändern. Vor allem festverzinsliche Anleihen quer über alle Laufzeiten seien nach wie vor gefragt und auch bei Qualitätsaktien werde wieder zunehmend zugegriffen. Die Bankerin beobachtet, dass sich der Markt nun auf mögliche Zinssenkungen der Zentralbanken im nächsten Jahr vorbereitet und sich Anleger die derzeit noch hohen Renditen längerfristig sichern wollen, bevor die Zinsen sinken.
In Zukunft sieht Rast zudem die Nachfrage nach Immobilien wieder steigen, auch hier sei die Entwicklung der Zinsen ausschlaggebend. Seit März dieses Jahres gehört Rast dem siebenköpfigen Vorstand der HVB an. Ähnlich wie Marion Höllinger, die seither an der Spitze der Bank steht, ist Rast seit ihrer Ausbildung vor über 30 Jahren im Haus.
Tilly Franklin, Chefin des Stiftungsfonds der britischen Universität Cambridge, spielt im Schnitt eine jährliche Rendite von 9,3 Prozent ein. Der vier Milliarden Pfund (umgerechnet rund 4,5 Milliarden Euro) schwere Fonds geht dabei anders vor als ein typischer Privatanleger. Rund zwei Drittel der Gelder stecken in Aktien, davon ein Teil in Private Equity, also vorbörslichen Beteiligungen. Hinzu kommen Hedgefonds und eine moderate Quote an Immobilien. In Zinspapieren hält Franklin nur einen kleinen Teil der Gelder, auch nach stark gestiegenen Marktrenditen. Die Expertin verlässt sich auf die langfristig überlegenen Aktienergebnisse, wobei Private Equity ihren Zahlen nach ganz vorne liegt.
Die große Abrechnung mit dem Schulsystem: Abitur, aber keinen Plan vom Leben. David Renken war nach der Schule frustriert. Mit seinem Buch will der bekannte Influencer, dem auf der Plattform Tiktok 1,5 Millionen zumeist junge Menschen folgen, heutigen Absolventen helfen. Das Ergebnis ist ambivalent, schreibt das Handelsblatt.
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