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Von Christoph Amend, 11.06.2024, 17:00 Uhr

Die ostwestdeutsche Europawahlkarte, der Westen unionsschwarz, der Osten AfD-blau, beschäftigt die Politik. Der nordrhein-westfälische CDU-Chef und Ministerpräsident Hendrik Wüst, der weiterhin bessere Umfragewerte hat als Friedrich Merz, hat heute einen interessanten Vorschlag gemacht: Städtepartnerschaften zwischen Ost und West. "Es ist Zeit für einen Einigungsvertrag 2.0", hat er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland gesagt. Er habe den Eindruck, dass viele Menschen aus Nordrhein-Westfalen noch nie im Osten gewesen seien. "Mancher kennt sich auf Mallorca besser aus als in Sachsen oder Thüringen." Was uns natürlich zur Frage an unsere westdeutschen Leserinnen und Leser führt: Waren Sie schon einmal in Ostdeutschland? (Berlin zählt nicht.) Morgen werden wir die Frage umdrehen, aber heute sind wir erst mal gespannt. Wir verwenden Ihre Angaben wie immer ausschließlich redaktionell und melden das Ergebnis morgen.

Tief im Südwesten hingegen verspätet sich die Fertigstellung des Hauptbahnhofs weiter, wie unter anderem ZEIT, Spiegel und ZDF berichten. Aus Stuttgart 21 wird Stuttgart 26. Und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist vergangene Nacht auf dem BER, geplant für 2012, eröffnet 2020, gelandet, um an der internationalen Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine teilzunehmen. Heute Nachmittag hat er im Bundestag gesagt: "Es ist unser gemeinsames Interesse, dass Putin diesen Krieg verliert.” Und die Abgeordneten von AfD und BSW haben seine Rede boykottiert, wirklich wahr. Gestern haben wir Sie gefragt, was Sie davon halten, dass Emmanuel Macron Neuwahlen in Frankreich ausgerufen hat. 50/50, 53.5 von Ihnen finden das nicht richtig, die anderen sind damit d'accord.

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Deutschlands erfolgreichster Sprachfluencer hat ein neues Lied veröffentlicht. Seine Fans auf TikTok wissen jetzt natürlich, dass von Bodo Wartke aus Berlin die Rede ist. Der Mann ist eigentlich Kabarettist, filmt sich bürgerlich brav vor seinem Bücherregal und ist mit seinen 47 Jahren auch nicht gerade ein typischer Gen Z. Aber seitdem er mit seiner backenden Rhabarber-Barbara, deren Bar von Barbaren besucht wird, auf TikTok fast 50 Millionen Mal angeklickt wurde, für einen Moment sogar erfolgreicher als Beyoncé war und daraufhin auch von der New York Times bejubelt wurde, gilt Bodo Wartke als der Mann, der dem Zungenbrecher zum Comeback in der Popkultur verholfen hat. In seinem neuen Lied geht es um einen Helden mitten aus Deutschland: "Der clevere Klempner klettert mitm Klemmbrett / Den klobigen, eklektischen Klinkerbau hinauf / Voll flott, nonstop, from the bottom to the top / Als wär's ein vertikaler flinker Dauerlauf." Sprechen Sie das mal nach. Oder Sie üben mit Bodo Wartkes Vorläufer Thomas D. von den Fantastischen Vier. Er hat vor 30 Jahren einen Zungenbrecher-Klassiker zitiert und über Andy Ypsilon, den Produzenten der Band, gerappt: "Ich sage Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid / Doch während Blaukraut Unkraut bleibt und Andy mit Geschicklichkeit / Geschwind die Worte unterstreicht im Rhythmuslabyrinth." Zunge noch dran? Dann ab zu TikTok, vielleicht wartet da eine Karriere auf Sie. Fragen Sie mal Bodo Wartke.

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Elefanten geben sich eigene Namen, das zumindest sagt der Akustikbiologe Mickey Pardo, der am Montag eine Studie im Fachjournal Nature Ecology & Evolution veröffentlicht hat. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz hat er, berichtet die New York Times, 469 Tonaufnahmen von Elefanten untersucht. Und höre da: Im Gegensatz etwa zu Delfinen und Papageien, die untereinander kommunizieren, in dem sie Laute anderer imitieren, scheinen Elefanten sich eigenständig zu entscheiden, wie sie sich nennen. Was uns natürlich zur Frage führt: Muss die Elefantengeschichte aus Film, Fernsehen und Kinderliteratur umgeschrieben werden? Wie hätte sich Dumbo genannt? Babar, der kleine Elefant? Elli, das Elefantenbaby? Was ist mit Benjamin Blümchen, dem berühmten Elefanten aus dem Neustädter Zoo? Und was mit den Ottifanten des berühmten ostfriesischen Komikers? Müssen wir den blauen, seit Jahrzehnten unbenannten blauen Elefanten aus der Sendung mit der Maus nicht endlich fragen, wie er wirklich heißt? KI, hilf! Oder wie es Benjamin Blümchen in seiner ganz eigenen Elefantensprache sagen würde: Törööö!

„Ähm, wirklich? Ich bin schlecht bei Whatsapp. Ich checke es nie, weil es ein bisschen zu viel ist.“

Das kommunikative Zitat des Tages kommt von der 45-jährigen Katie Holmes, die erst in einem Interview mit der britischen Times erfuhr, dass sie in einer Whatsapp-Gruppe ehemaliger Schauspielerinnen und Schauspieler der Serie Dawson’s Creek ist.

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Melina Jeltsch, Julia Lodwig und Thomas Lehmann studieren an der Hochschule in Nürtingen BWL, und sie haben eine Idee. Sie wollen eine Bibliothek der Dinge gründen, haben sie den Stuttgarter Nachrichten und der Nürtinger Zeitung erzählt. Anstelle von Büchern soll man in ihrer Bibliothek Nähmaschinen, Gartengeräte und Werkzeug aller Art ausleihen können. „Die Gegenstände wollen wir zunächst in einem Schrank lagern“, hat Thomas Lehmann den Stuttgarter Nachrichten erzählt, "wie bei einer Paketstation." Mit 45 Dingen haben die drei für ihren Start geplant, sie sind jetzt mit der Stadtbücherei, dem Kulturamt und mit dem Repair-Café im Gespräch, und sie träumen davon, dass aus ihrer Idee ein "Netzwerk der Nachhaltigkeit" entsteht. Ihre Idee haben sie während des Studiums entwickelt, zum Ende des Semesters wollen sie das Konzept dem Verein Klimataskforce Nürtingen übergeben. Julia Lodwig, eine der drei, will in ihrer Stadt auch etwas verändern, weil sie hierbleiben will. Sie stammt aus Aichtal, ist aber in Nürtingen zur Schule gegangen, hat sie der Nürtinger Zeitung erzählt: „Es ist schon ein bisschen mein Lebensmittelpunkt."

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Und janoschwelt hat das hier gepostet:

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PS: In Albanien wurde der kleine Deon wegen seiner Wettervorhersagen ein Star - jetzt soll er UN-Botschafter für Klimaschutz werden:

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