• Wo der S-Bahnverkehr ab heute eingeschränkt ist • Hamburg plant neues Elektrolysezentrum in Moorburg • Bezahlkarte für Asylsuchende doch rechtens, urteilt das Landessozialgericht • An deutschen Unis brodelt es wegen der Gazakrise – eine Spurensuche
 
 
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Wo der S-Bahnverkehr ab heute eingeschränkt ist Hamburg plant neues Elektrolysezentrum in Moorburg Bezahlkarte für Asylsuchende doch rechtens, urteilt das Landessozialgericht An deutschen Unis brodelt es wegen der Gazakrise – eine Spurensuche
   
 
Annika Lasarzik
 

Liebe Leser,
 
neulich habe ich mir ein Taxi genommen, an einem Donnerstag – das war ein Fehler. Ich hatte einen wichtigen Termin und der Bus Verspätung, es blieb keine Zeit mehr, zur Wohnung zurückzulaufen und das Fahrrad zu holen. Die Fahrt war anfangs entspannt, der Fahrer richtig nett. Wir plauderten ein wenig, Omer erzählte von seinen Urlaubsplänen und gab mir Reisetipps für Albanien. Dann wurden wir beide immer nervöser und bald ganz still.

Baustelle, Straßensperrung, Umleitung über die Autobahn. Noch eine Straßensperrung. Und dann: Stau. Nichts ging mehr voran. Omer stellte das Taxameter aus, suchte auf seinem Handy hektisch nach Wegen, den Stau zu umgehen, und entschuldigte sich dauernd. Dabei konnte er ja nichts für den Stau. Irgendwann bat ich ihn, mich an der nächsten S-Bahnstation rauszulassen. Den Termin hatte ich schon verpasst, aber mit der Bahn wäre ich wenigstens nur ein paar Minuten zu spät.

»Wer am Donnerstagnachmittag mit dem Auto in die Stadt fährt, ist völlig verrückt«, sagt Gabi Hanke-Gerlach. Die 65-Jährige fährt seit 20 Jahren in Hamburg Taxi, meine Kollegin Miriam Amro hat sie für die aktuelle Ausgabe der ZEIT:Hamburg interviewt. »Donnerstags wollen all die Leute, die in Hamburg geschäftlich zu tun hatten, wieder heimfahren und den Freitag im Homeoffice sein.« Und dann seien da die vielen Baustellen – in einer Schicht durchfahre sie um die hundert. Für Menschen wie Gabi Hanke-Gerlach und Omer sind Hamburgs Baustellen ein riesiges Ärgernis. Und für einige von Ihnen wahrscheinlich auch. Sicher kennen Sie die Schlagzeilen über das »Baustellen-Chaos!« in Hamburg, die CDU wirft dem Senat bei der Koordination der Baustellen permanent Versagen vor.

Ist das so? Alles schlecht geplant? Mein Kollege Frank Drieschner ist der Kritik nachgegangen und hat sich einmal angeschaut, wie diese ominöse »Baustellenkoordination«, von der immerzu die Rede ist, eigentlich funktioniert. Malen die Verkehrsplaner einfach nach Lust und Laune Striche und Kringel auf die Karte, sind denen die Autofahrer etwa ganz egal? Okay, Suggestivfrage: Nein, so einfach ist es nicht. Ich empfehle Ihnen Franks Recherche sehr, den ganzen Text finden Sie hier (Z+) und einen Auszug weiter unten im Newsletter. Nach dem Lesen können Sie dann mit ganz viel Insiderwissen auftrumpfen. Zum Beispiel beim nächsten Stau.

Ich wünsche einen guten Start in die Woche!

Ihre Annika Lasarzik
 
 
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Was heute wichtig ist
 
 
 
Ab heute ist auf einigen Hamburger S-Bahnlinien der Verkehr eingeschränkt, da die Deutsche Bahn die Sommerferien für Bauarbeiten nutzt. Bis zum 4. August fahren zum Beispiel auf der S2-Strecke zwischen Berliner Tor und Billwerder-Moorfleet Ersatzbusse, und die S5 fährt bis zum 4. August nur bis Altona. Der Bahnhof Diebsteich ist bis Ende August gesperrt, Züge fahren dort nur durch. Am Berliner Tor ist das Gleis 3 bis zum 29. August gesperrt, S1-Fahrer müssen dort einmal umsteigen. Alle Fahrplanänderungen listet die S-Bahn Hamburg auf ihrer Homepage auf.
 
Auf dem Gelände des früheren Kohlekraftwerks in Hamburg-Moorburg soll nach einem Bericht der »Welt am Sonntag« für rund 400 Millionen Euro eine Anlage zur Produktion von Wasserstoff gebaut werden. Dazu gründen die städtischen Hamburger Energiewerke und das Hamburger Finanzunternehmen Luxcara ein gemeinsames Projekt mit dem Namen Hamburg Green Hydrogen, berichtet die Zeitung. Der Bau des neuen Elektrolysezentrums werde parallel zum Abriss des 2021 stillgelegten Steinkohlekraftwerks laufen.
 
Die Bezahlkarte für Asylsuchende ist rechtens – zu diesem Schluss kommt das Landessozialgericht, das am Freitag im Eilverfahren die Beschwerde eines Asylbewerbers zurückwies. Durch die Bargeldregelung sei mit keinen wesentlichen Nachteilen für den Antragsteller zu rechnen, heißt es in dem Beschluss. In einem anderen Verfahren zum Fall einer Flüchtlingsfamilie hatte das Sozialgericht in erster Instanz kurz zuvor anders entschieden: Die starren Bargeldobergrenzen seien nicht geeignet, um den Mehrbedarf beispielsweise von Schwangeren oder Familien mit Kleinkindern zu decken, hieß es.
 
In aller Kürze
 
Die Hamburger Seglerinnen Marla Bergmann und Hanna Wille haben einen starken Start bei der Olympia-Regatta hingelegt: In der Bucht von Marseille lag das 49erFX-Duo vom Mühlenberger Segel-Club gestern zum Auftakt der fünftägigen Serie auf Platz drei Die Zahl der kleinen Waffenscheine in Hamburg ist weiter gestiegen. Im Juni seien 10.597 kleine Waffenscheine registriert gewesen, wie aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion hervorgeht. Ein Jahr zuvor gab es 10.208 kleine Waffenscheine in der Hansestadt Die Hamburger Hotelbranche hat von den zwei Taylor-Swift-Konzerten vor knapp einer Woche profitiert: Laut dem Deutschem Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) waren insbesondere mehr Gäste aus den USA nach Hamburg gekommen
 
   
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Aus der Hamburg-Ausgabe
 
 

Hamburg rot-weiß
 
20.000 Baustellen drängen jedes Jahr in die Straßen der Stadt. An der Baugrube der neuen U-Bahn-Linie 5 aber sieht man: Besser organisieren lassen sie sich kaum. Lesen Sie einen Auszug aus dem Artikel von Frank Drieschner.
 
Um die Ausmaße des Bauwerks zu erfassen, hilft es, an einen Bunker zu denken: 180 Meter lang, bis zu 100 Meter breit, 40 Meter hoch, mit Wänden aus eineinhalb Meter starkem Stahlbeton. Dass ein solches Gebilde fast unbemerkt mitten in Hamburg entstehen könnte, erscheint unglaublich – bis man neben dem Ingenieur Marc Vieweger auf der Baustelle der neuen U-Bahn-Linie 5 steht, an der Grenze von Ohlsdorf und Barmbek-Nord. So erstaunlich wie die Größe des Baus ist der Zeitraum seiner Nutzung: Er wird nur bis 2032 benötigt. Denn Vieweger konstruiert nicht etwa die Haltestelle Barmbek Nord, die hier entstehen soll. Sein Bunker soll bloß die Baugrube vor Grundwasser schützen. Dafür treibt er mitten auf der Kreuzung der Nordheimstraße mit der Fuhlsbüttler Straße sogenannte Schlitzwände in den Boden – direkt neben dem sich anstauenden Verkehr.

Vom Verkehr auf der Nordheimstraße wird noch die Rede sein. Er ist das Ergebnis akribischer Planung und nicht weniger bemerkenswert als der Betonkoloss. Der Straßenzug, um den es geht, durchquert einen Engpass: Im Nordosten liegt der Ohlsdorfer Friedhof, im Südwesten der Stadtpark. Rund 30.000 Fahrzeuge müssen hier täglich durch. Nun macht sich mitten auf ihrer Route eine Großbaustelle breit.

Die neue U5 ist das größte Projekt in der Hamburger Verkehrsplanung (Z+) – und ihr größtes Problem: Wie will man mitten im ohnehin überlasteten Straßennetz Autos, Busse und Lastwagen jahrelang um solch riesige Baustellen herumführen – und das in einer Stadt, die ohnehin schon jedes Jahr an 20.000 Orten ihren Asphalt aufreißt? Angeblich werden Baustellen in Hamburg schlecht koordiniert, die konservative Opposition wiederholt wie ein Mantra die Formel vom »Verkehrschaos«. Was wahr ist an diesem Vorwurf und wie die Stadt mit ihren Großbaustellen zurechtkommt – an der Nordheimstraße wird man es sehen.

Um das Wichtigste vorwegzunehmen: Es läuft, gemessen an realistischen Erwartungen, nicht schlecht. Ob das so bleibt, ist eine andere Frage.

Wie sich die Komplikationen mit den Baustellen in unserer Stadt gestalten, lesen Sie weiter in der ungekürzten Fassung auf ZEIT ONLINE.

Zum vollständigen Artikel
 
 
   
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Der Satz
 
 

»Die Sorge, dass an den deutschen Unis eine durch den Postkolonialismus radikalisierte antisemitische Studentenbewegung entstehe, scheint unbegründet: Bei der Recherche für diesen Text trifft man eher auf ein ausgewogenes, skeptisches Denken.«
 

Die ZEIT-Redakteure Maximilian Probst und Yannick Ramsel sind der Frage nachgegangen, welche Rolle die Denkschule des Postkolonialismus heute an deutschen Unis spielt und inwiefern es in Seminaren und Vorlesungen um den Nahostkonflikt geht – die Recherche führte sie auch an die Universität Hamburg.
 
 
   
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Darauf können Sie sich freuen
 
 
Zum Vormerken: Die »Lange Nacht der Literatur« findet in diesem Jahr am 7. September statt. Es gibt über 45 Veranstaltungen in 23 teilnehmenden Buchhandlungen, Bücherhallen und an anderen Kulturorten. Die Verleihung des Hamburger Buchhandelspreises in der Kunsthalle bildet den Abschluss.
 
»11. Lange Nacht der Literatur«, 7.9., ab 12 Uhr.
Das Programm und Tickets für die Veranstaltungen finden Sie hier.
 
   
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Meine Stadt
 
 
 
Farbfernsehen
Foto: Viola Diem
 
 
 
Hamburger Schnack
 
 
Auf dem Nachhauseweg sitze ich mit zwei älteren Engländerinnen in der U1 Richtung Ohlsdorf. Die Damen müssen an der Haltestelle Sengelmannstraße aussteigen, wie die beiden nicht müde werden, sich gegenseitig zu versichern. Da fällt der einen auf, dass der Stationsname wie »Single Mom Street« klinge – ob das wohl die wahre Bedeutung sei?

Gehört von Carsten Pallas
 
   
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Die heutige Ausgabe zum vertieften Lesen
 
 
Hamburg rot-weiß (Z+) – 20.000 Baustellen drängen jedes Jahr in die Straßen der Stadt. An der Baugrube der neuen U-Bahn-Linie 5 aber sieht man: Besser organisieren lassen sie sich kaum.
 
Der lange Weg zur U-Bahn (Z+) – Die U-Bahn-Linie 5 wird deutlich teurer und später fertig als geplant. Der Hamburger Senat hält trotzdem an dem Projekt fest – und appelliert an die Geduld der Hamburger.

Ein bisschen wütend (Z+) – An großen Universitäten brodelt es wegen des Krieges in Gaza. Die Verantwortung dafür wird oft einer zunehmend populären Denkschule gegeben. Eine Spurensuche in Seminaren zum Postkolonialismus
 
 
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