Adams' großer Test kam mit der Welle der Zuwanderer. Seit 2022 kamen mehr als 200.000 Migranten nach New York. Greg Abbott, der republikanische Gouverneur von Texas, schickte viele in Bussen von der Grenze. Seine Motive waren politisch: Er wollte die Immigration zum Problem der Demokraten machen. Das gelang. New York, wo schon vorher Wohnungsnot herrschte, wurde von dem täglichen Zustrom Hunderter Neuankömmlinge überwältigt. Die Stadt mietete 16.000 Hotelzimmer an, die bis zu 300 Dollar pro Zimmer und Nacht kosten. Adams ließ Zeltstädte in Parks errichten. New York werde zerstört, erklärte er öffentlich. Selbst Demokrat, kritisierte er lautstark Biden und dessen Regierung in Washington, weil sie die Stadt angeblich im Stich ließen. Und er kürzte die Budgets für Schulen, Kindergärten, Parks und Bibliotheken. Angeblich, weil die Migranten zu viel kosteten. Mehr als zehn Milliarden Dollar über drei Jahre müsste die Stadt für die unerwünschten Neuankömmlinge aufbringen, kalkulierte seine Verwaltung. Das ist ein hoher Betrag, allerdings beläuft sich das gesamte Jahresbudget der Stadt auf knapp 110 Milliarden Dollar. Der Stadtrat, mit dem sich Adams fast von Anfang an einen Machtkampf lieferte, zwang Adams, die Sparmaßnahmen zurückzunehmen.