Chinas Führung will das Wirtschaftswachstum stützen und hat damit die Aktienmärkte in beste Stimmung versetzt. „Peking hat endlich die ‚Bazooka‛ ausgepackt“, schwärmte Ökonom Ting Lu von der Investmentbank Nomura gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. „Der Markt erkennt an, dass Peking den Ernst der Lage und den mangelnden Erfolg der bisherigen Salamitaktik erkannt hat.“
Die wichtigsten chinesischen Börsen in Shanghai, Shenzhen und Hongkong erzielten die höchsten Kursgewinne seit vielen Jahren. Der CSI 300, der die wichtigsten Börsen des chinesischen Festlands in Shanghai an der Ostküste und Shenzhen im Süden des Landes abbildet, stieg vergangene Woche zum Börsenschluss um 4,5 Prozent auf 3704 Punkte. Auf Wochensicht ist das ein Plus von knapp 16 Prozent – die beste Entwicklung des Index seit der Finanzkrise 2008.
Mit dem Umfang ihrer Ankündigungen überraschte die chinesische Führung viele – war sie doch zuletzt immer wieder in die Kritik geraten, zu wenig gegen die Konjunkturkrise im Land zu tun. Nun aber soll es mehr Staatsausgaben, Stabilität für den Krisensektor Immobilien und notfalls starke Zinssetzungen geben.
Bis Ende nächsten Jahres will die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) rund 300 Stellen streichen. Grund dafür sei die vollständige Integration der Immobilienbank. „Wir werden das gewerbliche Immobilienfinanzierungsgeschäft in der LBBW zusammenfassen, unter der Marke Berlin Hyp“, sagte Vorstandschef Rainer Neske dem Handelsblatt. Die Zentralfunktionen der Berlin Hyp, etwa die IT und das Risikomanagement, würden in die Stuttgarter Landesbank übergehen.
Die Stellenstreichung entspricht knapp drei Prozent der Gesamtbelegschaft von gut 11.000. Vom Stellenabbau seien LBBW und Berlin Hyp gleichermaßen betroffen, betonte Neske. Deutschlands größte Landesbank strebe dabei sozialverträgliche Lösungen an und wolle betriebsbedingte Kündigungen verhindern.
„Wir gehen davon aus, dass am Ende weniger als 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen müssen“, erklärte Neske. Das liege zum einen daran, dass zahlreiche Beschäftigte ohnehin altersbedingt ausscheiden und ihre Stellen nicht nachbesetzt würden. Zum anderen würden einige Mitarbeiter in anderen Bereichen der Bank gebraucht. „Kollegen, die sich aktuell um die IT-Systeme der Berlin Hyp kümmern, können wir künftig auch gut für IT-Projekte in der LBBW einsetzen.“
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Bereits am heutigen Montag könnte es losgehen: Der staatliche Bankenrettungsfonds Hellenic Financial Stability Fund (HFSF) will mit dem Verkauf von Anteilen an der National Bank of Greece (NBG), dem größten Kreditinstitut des Landes, die Reprivatisierung der vier systemischen Banken abschließen.
Seit 2023 hat der HFSF bereits schrittweise seine Anteile an den anderen drei systemischen Banken des Landes – Alpha Bank, Eurobank und Piraeus Bank – verkauft. Die Beteiligungen stammen aus der Zeit der griechischen Staatsschuldenkrise. Beim Schuldenschnitt vom Februar 2012 verloren die griechischen Banken 37,7 Milliarden Euro. Das entsprach fast ihrem gesamten Eigenkapital.
Sechs Jahre nach dem Abschluss des Griechenland-Rettungsprogramms im Sommer 2018 erlebt das Land ein Comeback. Die Wirtschaft ist seit 2020 kumulativ mehr als doppelt so schnell gewachsen wie der Durchschnitt der Euro-Zone. Die seit Mitte 2019 amtierende Regierung des konservativen Premiers Kyriakos Mitsotakis hat das Vertrauen der Investoren und Finanzmarktteilnehmer zurückgewonnen. Vier große Ratingagenturen bewerten Griechenland wieder als investitionswürdigen Schuldner. Davon profitieren auch die Banken.
Erstmals haben sich die Führungsspitzen von Unicredit und der Commerzbank ausführlich ausgetauscht. Die designierte Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp und Unicredit-CEO Andrea Orcel hätten am Freitag in einer Videokonferenz länger miteinander gesprochen, sagten mehrere mit dem Thema vertraute Personen dem Handelsblatt.
Es habe sich um ein Investorentreffen gehandelt, wie es zwischen dem Management einer Bank und einem Großaktionär üblich sei, erklärten die Insider. Dabei sei es auch darum gegangen, sich gegenseitig besser kennenzulernen. Orlopp deutete an, dass es sich nicht um konkrete Verhandlungen über eine mögliche Übernahme handele. Ziel sei es, „eine gute Ausgangsbasis“ zu schaffen, sagte Orlopp. „Unicredit ist jetzt ein Aktionär, und es ist ganz normal, dass man mit Investoren Meinungen austauscht.“
Der deutsche Leitindex hat innerhalb eines Jahres um gut 25 Prozent zugelegt. Viele Aktienkurse sind zuletzt schneller aufwärtsgeklettert, als die Unternehmen ihre Gewinne gesteigert haben. Das macht die Aktien teurer. Doch es gibt Ausnahmen: Sieben Aktien aus dem Dax sind, gemessen an ihrem Aktienkurs und dem Unternehmensgewinn, niedriger bewertet als im Durchschnitt der vergangenen zehn und 20 Jahre.
Ein Bewertungsabschlag gegenüber dem langjährigen Mittel begründet sich darin, dass die Unternehmensgewinne und Gewinnerwartungen schneller steigen als der Aktienkurs. Gemeinsam ist den hier porträtierten Konzernen darüber hinaus, dass sich ihre Gewinne weiter aufwärtsbewegen. Das gilt für das Jahr 2024 gegenüber 2023 und Analysten prognostizieren einen weiteren Aufwärtstrend für das Jahr 2025 gegenüber 2024.
Welche Geldanlage sich in den Schwellenländern wieder lohnt
Von den sinkenden Leitzinsen in den USA könnten insbesondere die Schwellenländer profitieren. Mo Elmi, Portfoliomanager beim britischen Vermögensverwalter Federated Hermes, geht von folgenden Überlegungen aus: „Steigende US-Zinsen und ein steigender Dollar haben die Emerging Markets (EM) gebremst. Das sollte sich jetzt mit den Zinssenkungen in den USA umdrehen und den Schwellenländern Rückenwind geben“, sagt er. Dazu kommt: „Die Verschuldung dieser Länder ist meist nicht zu hoch, die Handels- und Zahlungsbilanzen sind ausgeglichener, und einige Notenbanken dort haben früher als die Fed in den USA auf die steigende Inflation reagiert.“
Carlos de Sousa, Portfoliomanager bei der Schweizer Bank Vontobel, geht stärker ins Detail: „Mit niedrigeren Renditen wird die Finanzierung billiger, das macht die Schulden tragfähiger und senkt damit das Risiko.“ Sein Kalkül: „In den vergangenen acht Monaten sind 15,2 Milliarden Dollar aus den EM-Anleihemärkten abgeflossen, nachdem auch schon 2022 und 2023 Mittel abgezogen wurden.“
Börsen in Asien: Die Aktienmärkte finden keine einheitliche Richtung. In Japan brach der Leitindex Nikkei um 4,64 Prozent ein. Auslöser für den Kursrutsch in Tokio waren Sorgen um einen möglichen geldpolitischen Kurswechsel unter dem neuen Ministerpräsidenten Shigeru Ishiba. Der Shanghai Composite stieg hingegen um 4,4 Prozent.
Inflation Deutschland: Das Statistische Bundesamt gibt seine erste Schätzung für die Inflationsrate im September bekannt. Im August lag die deutsche Inflationsrate bei 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Allerdings erfolgt dieser Rückgang der Teuerung von einem hohen Niveau aus. Denn im vergangenen Jahr haben sich die Verbraucherpreise in Deutschland gegenüber 2022 um 5,9 Prozent erhöht. Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen in diesem Zeitraum sogar um 12,4 Prozent.
China-Konjunktur: Anleger schauen auch nach China, wo das Statistikamt den Einkaufsmanagerindex für das herstellende Gewerbe veröffentlicht. Werte über 50 deuten auf Wachstum hin. Prognostiziert wird aber ein Wert von 49. Auch für den Dienstleistungssektor wird der Indexwert veröffentlicht, der im August leicht über 50 lag. Der Gesamtindexwert, der ebenfalls bekannt gegeben wird, lag im August gleichfalls knapp über 50.
Japan-Konjunktur: Aus Japan kommen gleich mehrere Konjunkturindikatoren. So etwa die Entwicklung der Industrieproduktion für August. Sie ist im Juli um 3,1 Prozent im Vergleich zum Juni gestiegen. Auch die Umsatzentwicklung im Einzelhandel wird veröffentlicht. Außerdem gibt es neue Daten zum Häusermarkt, darunter die Baubeginne im August. Sie sind im Juli um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen.
Einzelhandel: Das Statistische Bundesamt gibt bekannt, wie sich die deutschen Einzelhandelsumsätze im August entwickelt haben. Sie gelten als wichtiger Konjunkturindikator. Im Juli sanken sie um 0,6 Prozent.
Prozent betrug die Inflation in Frankreich im September. Auch Spanien meldet mit 1,7 Prozent eine unerwartet niedrige Teuerungsrate. Experten rechnen nun damit, dass die Europäische Zentralbank die Leitzinsen bereits im Oktober statt, wie erwartet, im Dezember weiter absenkt.
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Erst diese Woche sind die Forderungen der Gläubiger an René Benko um weitere 400 Millionen gestiegen. Damit beläuft sich die Gesamtsumme, die vom Signa-Gründer gefordert wird, auf 2,4 Milliarden Euro. Nun lässt der Insolvenzverwalter persönliche Gegenstände von Benko versteigern,berichtet der Business Insider. Darunter befinden sich Luxusuhren, Manschettenknöpfe und ein Sportboot.
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