| | Heute Morgen hat Olaf Scholz mich zum Schmunzeln gebracht. Im Deutschlandfunk lief ein Bericht über ein Treffen des Kanzlers mit Bürgerinnen und Bürgern, und einer dieser Bürger, ein 48-jähriger Erzieher an einer evangelischen Schule in Berlin-Pankow, sagte über die Ampel: "Das ist wie so ein kleiner Haufen von Kindern: Der eine sagt das eine, der andere sagt das andere, und es wird alles nach außen kommuniziert." Die Antwort des Kanzlers: "Die Wahrheit ist: Sie haben recht. Jetzt ist die Frage: Welches Patentrezept haben Sie? Ich meine, ich frage für einen Freund." Lachen im Publikum. Olaf Scholz bekommt's ja zurzeit von allen Seiten, von innen und von außen, in diesem Moment aber konnte man sich ungefähr ausmalen, dass er sich manchmal vorkommen muss wie ein an seinen Kindern verzweifelnder Erzieher an einer Schule in Berlin-Pankow. Friedrich Merz hingegen hat der Ampel jetzt ein Ultimatum gesetzt, bis Dienstag habe die Regierung Zeit, auf seine Asylrechtsforderungen einzugehen, ansonsten machten "weitere Gespräche keinen Sinn". SPD und Grüne haben das Ultimatum heute zurückgewiesen. Ob Olaf Scholz eigentlich manchmal denkt: Ich mache euch bald den Mats Hummels? Der Weltmeister war nach seinem Abschied von Borussia Dortmund vereinslos und hat den Sommer entspannt auf Reisen und Instagram verbracht. Jetzt zieht er nach Rom, wird dort noch ein Jahr lang für die Roma spielen und vor allem eine der schönsten Städte Europas genießen. |
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| | | | | | | | | | Die Münchner Mathematikstudentin Laura Harbig hingegen bekommt eine zweite Chance bei Wer wird Millionär?. Günther Jauch hatte ihr eine Frage gestellt, die sie gar nicht richtig beantworten konnte. Er fragte nach einem internationalen Prominenten, den die Deutschen 2023 häufiger als Taylor Swift gegoogelt haben. Problem: Die Deutschen haben niemanden mehr gegoogelt als Taylor Swift. "Ein Fehler", hat RTL jetzt zugegeben und Laura Harbig noch einmal eingeladen. Und sie wird jetzt als die Kandidatin in die Geschichte der Show eingehen, die es gar nicht richtig machen konnte – und genau deshalb bekannt wurde. Fernsehen ist eben immer am interessantesten, wenn etwas schiefläuft, Günther Jauch kennt das. Er hat mal einen Fernsehpreis gewonnen, weil auf einem Fußballplatz in Madrid ein Tor umgefallen ist. Gestern haben wir Sie nach Ihrem Lieblingsjoker gefragt, und zum ersten Mal haben Sie fast perfekt in drei Dritteln geantwortet: Telefon 35,8 Prozent, 50/50 32,9, Publikum 31,2. Heute wollen wir wissen: Die Pariser Bürgermeisterin will die olympischen Ringe am Eiffelturm lassen, die Nachkommen von Gustave Eiffel sind dagegen. Was denken Sie? Sagen Sie es uns, wir verwenden Ihre Angaben ausschließlich redaktionell und melden das Ergebnis im olympischen Geist sportlich-fair morgen. |
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| | | | | | | | | | Der Erfolg von AfD und BSW im Osten stellt die Parteien der Mitte vor ein Dilemma: Sollen sie die Anliegen der Wählerinnen und Wähler von Populisten berücksichtigen – oder reden sie den Radikalen nicht schon längst nach dem Mund? Dieser Frage ist die neue ZEIT-Titelgeschichte gewidmet. Und ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo schreibt dazu im Leitartikel: "Es wäre ein großer Fehler, die Ostdeutschen zu folklorisieren – und dann ungefähr so weiterzumachen wie bisher." Im Magazin porträtiert meine Kollegin Ilka Piepgras den 38-jährigen Schauspieler Franz Rogowski aus Freiburg, der jetzt vor dem Durchbruch in Hollywood steht, spätestens seit seiner Rolle im Kinofilm Passages im vergangenen Jahr. Da glänzte er an der Seite von Adèle Exarchopoulos und Ben Whishaw. Ich werde nie vergessen, wie sein Spiel mich umgehauen hat, als ich ihn als Anfang Zwanzigjährigen vor elf Jahren in dem kleinen, großen Film Lovesteaks gesehen habe. Falls Sie den Film nicht kennen: Empfehlung! Und lesen Sie vorher das Porträt, hier. |
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| | | | | | | | | | Meine Co-Autorin Lea Marlen Balzer hat eine Seite entdeckt, die ihr das Aussuchen von Filmen und Serien leichter macht: Does the Dog Die?. Genau: Stirbt der Hund? Die Seite wurde einst programmiert, um Menschen zu warnen, die gerade selbst einen Hund verloren hatten. "Kurz darauf begannen die Nutzer", schreibt Lea, "auch den Tod von Katzen zu listen, und dann, so die Macher, 'sind die Dinge irgendwie explodiert.' Heute kann man auf Does the Dog Die? über 29.000 Filme, Serien, Videospiele, Bücher und Podcasts auf fast 200 sehr detaillierte Trigger überprüfen. Zurück bleibt das Gefühl, dass man wahrscheinlich ein ziemlich gutes Leben hat, wenn man all diese Filme und Serien unbelastet anschauen kann. Mein persönliches Highlight: 'Wird Existenzialismus diskutiert?' Vor selbst ernannten Sartre-Kennern hätte ich nämlich auch im echten Leben gerne eine Triggerwarnung." |
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| | | | | | | | "48 Prozent! Das stellt wirklich mein Vertrauen in fast die Hälfte der Menschheit wieder her." | Das amerikanische Zitat des Tages kommt vom 60-jährigen Late-Night-Moderator Stephen Colbert nach jüngsten Umfragewerten von Kamala Harris. | |
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| | | | | | | | Was wäre, wenn Zeus heute leben würde? Hera, Prometheus, Orpheus? In Griechenland, nur eben im Griechenland von heute? Und wenn man die Geschichte der Götter leicht überdreht mit britischem Humor erzählen würde? Chaos. Pardon: Kaos. So heißt die neue Serie auf Netflix, mit einem fantastisch-bösen Jeff Goldblum als Zeus. Dazu ein Best-of-Pop-Soundtrack, wie sie ihn auch nur in England aussuchen können, jeder Song ein Kommentar, Dire Straits, Abba, (Don't Fear) The Reaper von Blue Öyster Cult (schon lange nicht mehr gehört, nehmen wir auf unsere neue Newsletter-Playlist). Und falls Sie beim Zuschauen zwischendurch googeln wollen, wie das jetzt noch mal genau war mit dem mythologischen Zeus und seiner kaltherzigen Hera – tun Sie's, ich kenne da noch einen, der es gemacht hat. Kurzum: die griechischen Götter im unterhaltsamen Remix von heute. Beim Zeus, Netflix! Damit haben wir nicht gerechnet. |
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| | | | | | | | | | | | | | | | | PS: "Ich kann nur noch sehr wenig ausrichten", sagt die 91-jährige Charlotte Knobloch, die ihr Leben lang gegen Antisemitismus gekämpft hat: |
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