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Von Christoph Amend, 09.01.2025, 17:00 Uhr

Joe Biden hatte bekanntlich auch keine leichte Zeit in den vergangenen Monaten. Umso größer ist jetzt seine ganz persönliche Freude: Er ist jetzt Uropa, seine Enkelin Naomi Biden ist Mutter geworden, wie er gerade stolz erzählt hat. In den letzten Tagen seiner Präsidentschaft ist er andererseits mit den gewaltigen Feuern in Kalifornien beschäftigt: Jetzt hat er den Bundesstaat zum Katastrophengebiet erklärt, 130.000 Menschen sind auf der Flucht, die starken Winde behindern die Löscharbeiten. Selbst die Oscars verschieben ihren Abstimmungszeitraum. In Deutschland sind es noch 45 Tage bis zur Wahl, und wegen der knappen Vorbereitungszeit könnten die Stimmen von Briefwählerinnen und -Wählern nicht mehr rechtzeitig ankommen, warnen einige Wahlleiter. Besonders betroffen sind die fast 3,5 Millionen Deutsche, die im Ausland leben. Alleine innerhalb von Europa sind Briefe ja oft mehr als eine Woche unterwegs. Gestern haben wir Sie gefragt, ob die Welt ohne Social Media besser oder schlechter wäre. 1.249 von Ihnen haben abgestimmt, 89,7 Prozent glauben, dass sie besser wäre. Viele von Ihnen haben kommentiert, dass sie nichts gegen Social Media an sich haben – es müsste nur besser kontrolliert werden. Ihr Wort in Mark Zuckerbergs Ohr!

Heute wollen wir wissen: Wie werden Sie diesmal wählen: vor Ort oder per Brief? Sagen Sie es uns, wir verwenden Ihre Angaben ausschließlich redaktionell und melden das Ergebnis rechtzeitig morgen.

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Wer ist dieser Mann? Das fragt Literaturchef Adam Soboczynski in der neuen ZEIT-Titelgeschichte und nennt drei Gründe, warum uns der Schriftsteller Thomas Mann auch an seinem 150. Geburtstag nicht in Ruhe lässt. Volker Weidermann beschreibt, warum Manns Klassiker Der Zauberberg uns einen Weg in eine vielversprechendere Epoche weist. Und Thea Dorn, Daniel Kehlmann, Juli Zeh, Florian Illies und Mithu Sanyal werfen ihre ganz eigenen Blicke auf das Werk des Schriftstellers, der einst vor den Nazis ins kalifornische Exil flüchtete, in jenes Haus in den Pacific Palisades, das jetzt von den Feuern bedroht ist. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

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In der ersten Folge des Jahres unseres Podcasts Alles gesagt? ist die Schriftstellerin Eva Menasse zu Gast. Sie spricht über Streit mit Günter Grass, den Krieg in Nahost, über Rede- und Kunstfreiheit und über die "digitale Moderne". Sie ist das, was man auf Englisch eine "Public Intellectual" nennt – und wenn Sie den Podcast schon länger hören, wissen Sie, dass Jochen Wegner und ich dafür schon länger nach einer passenden deutschen Übersetzung suchen. Haben Sie zufällig einen Vorschlag? Schicken Sie uns gerne eine Mail an allesgesagt@zeit.de. Aber das nur am Rande. Im Gespräch erzählt Eva Menasse jedenfalls von ihrer verzweigten Familie in Wien, die sie einst zu ihrem viel gepriesenen Debütroman Vienna inspiriert hat. Sie spricht über die enge Beziehung zu ihrem Halbbruder, dem Schriftsteller Robert Menasse, über ihre frühen Jahre als Journalistin beim Nachrichtenmagazin profil und bei den "Berliner Seiten" der FAZ – und darüber, was ein Besuch des New Yorker Schriftstellers Tom Wolfe in Berlin mit ihrer Entdeckung des literarischen Schreibens zu tun hat. Eva Menasse wurde am 1970 in Wien geboren, als Tochter eines jüdischen Vaters und einer katholischen Mutter. Während der Nazizeit war ihr Vater Hans Menasse mit seinem Bruder in einem Kindertransport nach Großbritannien geflohen. 1947 kehrte er nach Wien zurück und bestritt in den 1950er-Jahren zwei Spiele für die österreichische Fußballnationalmannschaft. Für die FAZ begleitete Eva Menasse den Prozess um den Holocaustleugner David Irving in London, woraus ihr Sachbuch Der Holocaust vor Gericht entstand. Als Feuilleton-Korrespondentin der FAZ kehrte Menasse nochmals nach Wien zurück, bis sie mit einem Stipendium endgültig nach Berlin zog, um sich dem Schreiben ihres ersten Romans zu widmen. Mittlerweile besitzt sie auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Nach 7 Stunden und 8 Minuten beendet Eva Menasse das Gespräch. Denn das darf bei Alles gesagt? nur die Gästin.

“Ich will das Leben nicht mehr, das ich hatte, als ich jung war. Ich habe doch alles mitgenommen.“

Das weise Zitat des Tages kommt von der 79-jährigen Musikerin Debbie Harry, Sängerin der Band Blondie, in der “Sunday Times”

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"Die Form des Buches ist der Inhalt", sagt Alexandre Chaize, der Verleger des Kinderbuchverlags Éditions du livre aus Straßburg. Das Londoner Designmagazin It's Nice That hat jetzt den Verlag porträtiert, in dem seit 2013 Kinderbücher erscheinen, die anders sind als andere Kinderbücher, in einer "geometrischen, minimalistischen und farbenfrohen Ästhetik". Jedes der gedruckten Objekte sei eine Skulptur, schwärmt It's Nice That, und wer würde beim Anblick der Bücher dieses Verlags widersprechen wollen? Alexandre Chaize hat übrigens mit Fanzines angefangen: kleinen, unabhängigen Magazinen. Im Laufe seiner Beschäftigung mit der Herstellung von Gedrucktem habe er gemerkt, erzählt er, dass er sich mindestens so sehr für die Form wie für den Inhalt interessiere. Glücklich die Kinder, dachte ich, als ich seine Bücher gesehen habe, die mit ihnen aufwachsen dürfen.

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Und dasding hat das hier gepostet:

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PS: Wer auf Alkohol verzichtet, wird fitter, wacher, schlanker? ZEITmagazin-Chefredakteur Sascha Chaimowicz, der seit fünf Jahren nüchtern lebt, kann das nicht bestätigen:

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