Lange Zeit blickten wir im Westen auf Putins Kriege und dachten mit Angela Merkel, der Mann lebe im 19. Jahrhundert. Die Eroberung von immer mehr Quadratkilometern des kohleminenverseuchten Donbass erschien uns so schrecklich archaisch. Und unsinnig. Seit den späten Jahren des Kalten Kriegs waren viele Staaten zu dem Schluss gekommen, dass viel Territorium oft lästig sein kann. Viel Landmasse, das bedeutet ja häufig unterentwickelte Städte oder überholte Industrien, entlegene Gegenden und eine unzufriedene Bevölkerung. Manche Länder kämpften mit Separatismus oder Aufständen. Am erfolgreichsten waren kompakte Staaten, die ihr vergleichsweise kleines Territorium perfekt entwickelten: Luxemburg, die Schweiz, Norwegen, Finnland, die Niederlande.