| | | | | | | | Illustration: iStock / by Malte Mueller | | | | | | | Liebe Leser,
als ich neulich an der Isar entlangradelte, sah ich, wie jemand in Badeklamotten ins Wasser stieg. Meine erste Reaktion: Der Typ muss wahnsinnig sein! Die Isar kommt aus dem Gebirge und ist sogar im Hochsommer eiskalt – jetzt, im Winter, konnte ihre Temperatur nur knapp über dem Gefrierpunkt liegen. Schnell wurde mein Schock dann aber zu Bewunderung – und Neid. Denn ich stelle mir das Schwimmen im eiskalten Wasser als sehr intensive Erfahrung vor und hege schon lange den Wunsch, das selbst mal auszuprobieren. Aber bisher habe ich mich, um ehrlich zu sein, einfach nicht getraut.
Meine Faszination mit dem Eisbaden wurde nochmal verstärkt durch ein Interview, das letzten Winter auf unserer Webseite erschienen ist. Meine Kollegin Vivian Pasquet sprach dafür mit dem britischen Arzt und Autor Mark Harper, der sogar ein Buch namens Rein ins kalte Wasser! geschrieben hat. Sie erreichte ihn in Norwegen, wo er zwei Tage vor dem Interview noch in einem drei Grad kalten See geschwommen war, mit Badehose, Handschuhen und Stirnlampe – es war da nämlich noch dunkel. Was für viele eine Horrorvorstellung sein dürfte, löste in ihm ganz tiefe Glücksgefühle aus. »Kaltwasserschwimmen erinnert mich daran, am Leben zu sein«, sagt er.
Als Arzt hat Harper allerdings auch die medizinischen Effekte seines Hobbys im Blick – und die sind beträchtlich und durchweg positiv. Zuerst stimuliert das kalte Wasser beim Eintauchen das Nevensystem, die Atmung und den Blutkreislauf. Weiter gibt es Hinweise darauf, dass regelmäßiges Eisbaden die Symptome von Arthrose, Diabetes oder entzündlichen Darmerkrankungen verringert. Am interessantesten fand ich aber Harpers Ausführungen darüber, wie Kaltwasserschwimmen das psychische Wohlbefinden steigern und gegen Depressionen helfen kann. Detailliert erläutert er anhand von Fallbeispielen, wie Patienten und Patientinnen mit Hilfe des kalten Wassers ihre psychischen Probleme in den Griff bekamen und zu neuem Lebensglück fanden.
| | | | | | | | »Im kalten Wasser zu schwimmen ist wie ein sicherer Weg, Drogen zu nehmen« | Der englische Arzt Mark Harper ist sicher: Regelmäßiges Eisbaden kann gegen Depressionen, Arthrose, Diabetes und Darmerkrankungen helfen. Ein Interview über die Kraft der Kälte – und einen Trick, wie man das Eisbaden zu Hause simuliert. | | | | | | | Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
Ihr Johannes Waechter
P.S. Ein guter Kaffee ist fast immer die richtige Wahl – nicht nur, wenn man aus dem kalten Wasser kommt. Deshalb verlosen wir diese Woche eine Kaffeemaschine von Sage Appliances, die Espresso, Cappuccino und ausgefallene Kaffeespezialitäten in Barista-Qualität zubereiten kann. Zur Teilnahme geht es hier.
| | | | | | | | UNSERE EMPFEHLUNGEN | | Zum Lesen | | | | | | | | »Das Schlimmste ist das Aufraffen« | | Das »Buch der Überwindung«, der Kaffee-Kuchen-Trick, die »Topfit«-Visualisierung: Drei Profisportler haben uns erzählt, wie sie Motivationslücken überwinden – und wie auch Breitensportler lernen können, an grauen Tagen gern zum Sport zu gehen. | | | | | | | | | | | | | | Wie man es schafft, freundlicher zu werden | | Die Wissenschaft weiß längst: Wer zu anderen freundlich ist, lebt selbst zufriedener. Aber was, wenn Menschen doch mal nerven? 14 Tipps, die nicht nur bei Familienfeiern nützlich sind. | | | | | | | | | | | | | | »Wir gehen hungrig einkaufen und wissen nicht mehr, wie man Lebensmittel haltbar macht« | | Günes Seyfarth rettet seit Jahren Lebensmittel vor dem Abfall. Im Interview erklärt die Unternehmerin, warum das zum Klimaschutz beiträgt und welche Tricks man zu Hause beherzigen kann, damit nichts in der Tonne landet. Mit Rezepten für Übriggebliebenes. | | | | | | | | | | | Das Beste fürs Wochenende | | | | | | | | | Die Entdeckung der Langsamkeit
| | Natürlich mag ich »Jolene«, Dolly Partons größten Hit. Aber manchmal stört mich die Diskrepanz zwischen Inhalt (Jolene, bitte nimm mir meinen Mann nicht weg) und Country-Schwung (yee-haw!). Dann suche ich auf YouTube wieder das alte Video raus, in dem jemand die Single auf 33 rpm abspielt, also viel langsamer: Auf einmal ist »Jolene« ein völlig anderes Lied. Große Melancholie, noch rührender als im Original. | | | | | | | | | | | Impressum: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München +49 89 2183-0, Fax: +49 89 2183 9777 Registergericht: AG München HRB 73315 Ust-Ident-Nr.: DE 811158310 Geschäftsführer: Dr. Christian Wegner (Vors.), Johannes Hauner, Dr. Karl Ulrich Copyright © Süddeutsche Zeitung GmbH / Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH. Hinweise zum Copyright Wenn Sie den SZ Magazin-Newsletter nicht mehr erhalten möchten, | Datenschutz | Kontakt | | | | |