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Von Christoph Amend, 03.02.2025, 17:00 Uhr

Beginnen wir heute mit einem Kindergeburtstag der besonderen Art. Vor fünfzig Jahren wurden auf der Nürnberger Spielwarenmesse die ersten Playmobil-Figuren vorgestellt, mit denen ganze Generationen aufwachsen sollten. 9300 verschiedene Figuren wurden in den vergangenen fünf Jahrzehnten entwickelt, 3,8 Milliarden Figuren verkauft. Was sie alle eint? Sie tragen stets ein sanftes Lächeln im Gesicht. Keine schlechte Haltung, gerade an aufgewühlten Tagen wie diesen.

In 20 Tagen wird in Deutschland gewählt, die politische Stimmung ist gereizt: Demonstrationen, strategische Fehler, Sätze, die man von Politikerinnen und Politikern lieber nicht hören möchte. Andererseits werden die unterschiedlichen Positionen der demokratisch gesinnten Parteien gerade so deutlich wie seit vielen Wahlen nicht. Wir haben also tatsächlich – eine Wahl. Und hoffentlich, dachte ich heute, ist auch allen Politikerinnen und Politikern in der Mitte der Gesellschaft bewusst, dass sie in 21 Tagen, wenn der Februar fast schon wieder zu Ende ist, miteinander reden und verhandeln müssen. Vernünftig, hoffentlich. Am Freitag haben wir Sie gefragt, ob Sie auch das Gefühl haben, dass der Januar der längste Monat überhaupt ist, 55,9 Prozent von Ihnen geht das so. „Der Februar ist aber gefühlt auch ganz schön lang dafür, dass er nur 28 Tage hat", lautet einer Ihrer Kommentare. "Liegt wahrscheinlich daran, dass ich SEHNSÜCHTIG auf den Frühling warte.“ Wer nicht, wer nicht. Heute wollen wir wissen: Haben Sie auch mit Playmobil gespielt? Sagen Sie es uns, wir verwenden Ihre Angaben ausschließlich redaktionell und melden das Ergebnis spielend morgen.

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“Wir haben einen wunderbaren Menschen und guten Freund verloren.“

Das trauernde Zitat des Tages kommt vom 73-jährigen Musiker Wolfgang Niedecken zum Tod des ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler

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Die Grammys, letzte Nacht, was für eine Show mit so vielen Gewinnerinnen! Beyoncé wurde nach all ihren Anläufen mit dem Album des Jahres und als erste schwarze Frau mit einem Preis für das beste Country-Album ausgezeichnet. Ihre Reaktion wurde zum Meme des Abends. St. Vincent, Charli XCX, Doechii, Sabrina Carpenter, Chapell Roan und Raye mit ihrem umwerfenden Song "Oscar Winning Tears", den wir heute auf unsere Newsletter-Playlist nehmen, sie waren alle verdiente Gewinnerinnen des Abends. Und sogar Taylor Swift, die nichts gewann, strahlte auf der Bühne und freute sich für ihre Kolleginnen. Sie weiß ja ohnehin nicht mehr wohin, wohin mit all ihren 14 Grammys. Einen großen Gewinner gab's auch: Der Rapper Kendrick Lamar nahm fünf Preise mit nach Hause, da wird es jetzt ebenfalls langsam eng. Und falls es einen Himmel gibt, wird der Musikproduzent Quincy Jones gerührt gewesen sein, wie er geehrt geworden ist, Janelle Monáe tanzte den Moonwalk, Herbie Hancock und Will Smith machten auch mit, Stevie Wonder spielte Harmonika. Quincy Jones hat in seinem langen Leben 28 Grammys gewonnen.

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Wären wir alle nicht manchmal gerne etwas Haute Couture? Wenn da nicht die Preise wären? Im Januar vergangenen Jahres hatte die Make-Up-Spezialistin Pat McGrath den Models, die auf der Modenschau von Maison Margiela gelaufen waren, eine Art Glas-Schicht über die Haut gelegt. "Nur wenige Stunden nach der Show waren die YouTube- und TikTok-Tutorial-Imitationen zu sehen", berichtet das Magazin Dazed jetzt. Die 54-jährige Pat McGrath, die meine Kollegin Claire Beermann übrigens auch einmal im ZEITmagazin porträtiert hat, kam dadurch jedenfalls auf eine Idee. Und jetzt ist aus der Idee Wirklichkeit geworden. Der Make-up-Künstler mit dem sprechenden Namen Skin Fetish hat jetzt im Auftrag von Pat McGraths Firma die "Glass 001 Artistry Mask" entwickelt, hergestellt aus Glycerin, Rosenblütenwasser und Allantoin. Und sich von der Welt zurzeit durch eine feine, glänzende Glasschicht zu trennen - wer könnte dieser Sehnsucht widersprechen?

Kennen Sie Reine? Ich geb's zu, mir war das kleine Dorf bislang unbekannt, aber Luca Peters vom Westdeutschen Rundfunk hat Reine jetzt besucht und erzählt seine ungewöhnliche Geschichte, denn durch die Mitte des Dorfs läuft die Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, "die circa einhundert Einwohner haben zwei Postleitzahlen, zwei Postboten und zwei Bürgermeister. Willkommen im absurdesten Dorf des Bundeslandes NRW", berichtet der WDR, "in Reine zieht sich die Landesgrenze wie eine unsichtbare Markierung von Nord nach Süd einmal längs durch den Ort. Genau genommen gibt es das Dorf Reine sogar gleich zweimal. Die linke Hälfte des Ortes gehört zur lippischen Gemeinde Extertal und damit zu NRW, die rechte Hälfte zum Flecken Aerzen und damit zu Niedersachsen." Es gibt in Reine zwei Müllabfuhren, zwei Postboten, zwei Polizisten, zwei getrennte Stromkreise, zwei Bürgermeister. Und offenbar eine Meinung: Die Menschen in Reine sind damit im Reinen. "Für mich gibt es überhaupt keinen vernünftigen Grund, um das Dorf zusammenzulegen", sagt beispielsweise Frank Meier, der nordrhein-westfälische Bürgermeister, "Dorfgemeinschaft ist stark. Warum sollten wir so eine Besonderheit einfach wegnehmen?" Und wir hier in der kleinen Newsletter-Redaktion warten nach dem einen Beitrag vom zuständigen WDR natürlich jetzt auf den zweiten vom ebenfalls zuständigen NDR.

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Und njoyde hat das hier gepostet:

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PS: Wie wurde aus dem kleinen Lukas aus Thun der große Schriftsteller Bärfuss? Meine Kollegin Sarah Jäggi weiß es:

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