die Börse jagt von Rekord zu Rekord. Seit 2010 ist der Dax im Schnitt um knapp acht Prozent gestiegen – pro Jahr. In diesem Jahr hat der deutsche Leitindex diesen Wert schon im Januar übertroffen.
Am Freitag ging der Dax bei 21.732 Punkten aus dem Handel. Seit Jahresbeginn ist er damit nun um 9,2 Prozent gestiegen. Das ist der drittbeste Januar in der bald 37-jährigen Dax-Geschichte, in dessen Ablauf Anleger den Index zehnmal auf einen Rekord trieben.
Dabei stehen die drei wichtigsten Nachrichten im Januar im Kontrast zu den Dax-Rekorden. Erstens: Der Erfolg des chinesischen KI-Start-ups Deepseek ließ die Aktien von KI-Aktien aus der westlichen Welt einbrechen.
Zweitens: Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognosen für die Jahre 2025 und 2026 gesenkt, auf 0,3 und 1,1 Prozent. 2023 und 2024 war die Wirtschaft geschrumpft. Drittens: In den USA zog mit Donald Trump ein Präsident ins Weiße Haus ein, der auch Europa mit Strafzöllen für Importe bedroht. Was also macht den Dax so stark?
Der Rückstand bei KI wird zum Vorteil
Dax-Werte sind günstiger als US-Aktien
Die Unternehmensgewinne steigen
Die EZB senkt die Leitzinsen stärker als die Fed
Deutschland ist für Dax-Konzerne nicht entscheidend
Die Dax-Rally gewinnt an Breite
Mit Trump wird es vielleicht doch nicht so schlimm, oder?
Die Unicredit hat offenbar eine Minderheitsbeteiligung von rund vier Prozent an der italienischen Versicherungsgesellschaft Generali übernommen. Das geht aus einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg hervor.
Die Titel des Versicherers hatten mit 30 Euro pro Aktie ihren Höchststand seit mehr als 15 Jahren erreicht. Die italienische Großbank will sich zu der Transaktion nicht äußern, betont aber, sich weiterhin auf die Übernahme der Commerzbank und des heimischen, kleineren Rivalen Banco BPM zu konzentrieren.
Unicredit ist im September 2024 mit neun Prozent bei der Commerzbank eingestiegen und hat sich inzwischen über Derivate den Zugriff auf 28 Prozent der Anteile gesichert. Wenn die Italiener ihre Finanzinstrumente bis Frühjahr in Aktien umwandeln, hätten sie bei der Hauptversammlung am 15. Mai vermutlich die Stimmmehrheit.
Vor der Hauptversammlung des Siemens-Konzern am 13. Februar 2025 empfiehlt der einflussreiche Aktionärsberater ISS den Investoren, gegen eine Ermächtigung zu stimmen, die bis 2027 virtuelle Hauptversammlungen ermöglichen würde. Grundsätzlich sollte diese Art der Aktionärstreffen nicht zur Regel werden, betont ISS in seinen neuen Richtlinien.
„Die virtuelle HV leidet unter einem Defizit an Kommunikation. Kritik verhallt bei dem steifen Format. Der Austausch ist nicht so lebendig“, sagt Ingo Speich, Experte für gute Unternehmensführung beim Sparkassen-Wertpapierhaus Deka. „Wir werden vor allem im nächsten Jahr zunehmend Präsenz-Hauptversammlungen im Dax sehen.“ Nur so hätten die Unternehmen die Chance, die nötige Zustimmung der Investoren zum virtuellen Format zu erhalten.
Viele Unternehmen wählen die virtuelle Versammlung, weil sie Störern und Selbstdarstellern kein so attraktives Forum bietet. Als Notbehelf in der Corona-Pandemie eingeführt, hat die virtuelle Hauptversammlung seit 2022 eine gesetzliche Grundlage. Die Unternehmen müssen sie sich danach aber regelmäßig von der Hauptversammlung genehmigen lassen. Bei vielen Dax-Konzernen stehen die entsprechenden Beschlüsse in diesem Jahr wieder auf der Tagesordnung.
Einkaufsregale im Supermarkt (Foto: IMAGO/funke foto services)
Analysten erwarten 2025 bis zu fünf weitere Zinssenkungen
Sinkende Inflationsraten schüren an den Märkten die Hoffnung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen weiter senken wird.
Die Bandbreite der Leitzinsprognosen für dieses Jahr ist allerdings beträchtlich. Etliche Analysten erwarten bis zu fünf weitere Zinssenkungen von der EZB. Manch andere rechnen hingegen nur noch mit zwei bis drei Schritten nach unten.
Am weitesten gehen die Ökonomen der Deutschen Bank, der US-Banken Citi und Bank of America, der französischen Versicherungsgruppe Axa und des Analysehauses Capital Economics mit ihren Prognosen. Sie schätzen, dass der Einlagensatz im Laufe des Jahres auf 1,5 Prozent sinken wird.
Fed-Direktoriumsmitglied Michelle Bowman plädiert angesichts möglicher Inflationsgefahren für einen vorsichtigen Zinskurs. Zwar könne eine sinkende Inflation weitere Senkungen des Leitzinses in diesem Jahr ermöglichen, sagte das Führungsmitglied der US-Notenbank am Freitag.
Zugleich nannte sie eine Reihe von Risikofaktoren, die den Prozess nachlassender Teuerung verlangsamen oder den Preisdruck gar hoch halten könnten: Dazu zählten steigende Löhne, Entwicklungen an den Finanzmärkten, geopolitische Risiken und die künftige Politik der Regierung von Präsident Donald Trump.
Jüngst drohte dieser erneut, dass die USA möglicherweise Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Mexiko und Kanada erheben könnten. Dies birgt allerdings ein neues Inflationsrisiko, weil dadurch Importe aus den betroffenen Ländern teurer werden dürften.
Der Widerspruch gegen den Grundsteuerbescheid ist in der Regel sinnlos. (Foto: Getty Images)
Die Grundsteuer steigt – was nun?
Der 15. Februar rückt immer näher. An diesem Tag müssen Immobilieneigentümer zum ersten Mal die neue Grundsteuer bezahlen. Wie hoch sie ausfällt, ist in den Briefen der Städte und Gemeinden vermerkt, die derzeit zugestellt werden.
Und während die ersten beiden Bescheide, meist im Jahr 2023 verschickt, noch keine Rückschlüsse zuließen, bewahrheitet sich im dritten Bescheid für so manchen all seine Befürchtungen: Die Steuer steigt deutlich.
Die reformierte Berechnung führt dazu, dass tendenziell vor allem für ältere Häuser mehr gezahlt werden muss. Doch es gibt auch Gegenbeispiele. Daniele Karbe-Geßler, Steuerexpertin beim Bund der Steuerzahler, berichtet: „Teilweise sehen wir aus Berliner Stadtteilen wie Reinickendorf, Schöneberg und Tiergarten auch Bescheide, in denen weniger Grundsteuer – wenn auch nur ein paar Euro – oder eine gleich hohe Grundsteuer gezahlt werden muss.“
Märkte Asien: Die Erhebung von Strafzöllen durch US-Präsident Donald Trump gegen China, Kanada und Mexiko führte an den asiatischen Aktienmärkten zu deutlichen Kursverlusten. In Japan notierte der Leitindex Nikkei mit 38.545 Punkten 2,6 Prozent schwächer. Der breiter gefasste Topix gab 2,2 Prozent auf 2.726 Punkte nach. Die chinesischen Festlandsbörsen in Shanghai und Shenzhen sind aufgrund des Frühlingsfests noch bis einschließlich Dienstag geschlossen. Der Hongkonger Hang Seng-Index noteirte 0,74 Prozent schwächer. Der Hang Seng China Enterprises Index, verlor 0,8 Prozent.
Strafzölle: Die USA erheben seit Samstag Strafzölle auf Importe aus mehreren Ländern. Dass US-Präsident Donald Trump 25-prozentige Strafzölle auf Güter aus Mexiko und Kanada erhebt, war bereits bekannt und am Markt eingepreist. Am Freitag wurde nach Börsenschluss aber bekannt, dass auch Strafzölle gegen China verhängt werden – wenn sie auch mit zehn Prozent niedriger ausfallen. Trump bekräftigte außerdem, dass er auch Importsteuern auf europäische Waren in Betracht zieht. Diese Entwicklungen müssen die Märkte am Montag verarbeiten.
Euro-Inflation: Um 11 Uhr gibt die europäische Statistikbehörde Eurostat bekannt, wie sich die Inflation im Januar in der Euro-Zone entwickelt hat. Ökonomen gehen davon aus, dass die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 2,5 Prozent gestiegen sind.
Einkaufsmanager: Über den Tag werden die Einkaufsmanagerindizes fürs verarbeitende Gewerbe veröffentlicht, unter anderem für China, Deutschland, die Euro-Zone und die USA. Sie gelten als wichtige und verlässliche Frühindikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung.
Milliarden Euro Nettogewinn hat die Commerzbank im Geschäftsjahr 2024 gemacht und damit ein Rekordergebnis erzielt. Davon sollen 1,73 Milliarden Euro an die Aktionäre fließen. Die Dividende soll von 35 Cent auf 65 Cent je Aktie steigen.
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