VVL: Freenet überträgt dem Handel die Verantwortung

Die Entscheidung von Freenet, die komplette Verantwortung für das Bestandskundenmanagement in die Hände der Vertriebspartner zu legen, ist ein mutiger Schritt. Zwar hatte der Fachhandel immer betont, dass er seine Kunden besser kennt und die Retention-Angebote der Hotline nicht hilfreich seien. Insofern ist es nur konsequent, dass Freenet nun den Weg geht, den Handel selbst entscheiden zu lassen – ganz im Sinne der partnerschaftlichen Zusammenarbeit.

Doch es gibt einen Haken: Die Händler müssen jetzt zwingend aktiv werden. Das Risiko für Freenet ist nicht zu unterschätzen, da Vertragsverlängerungen und Rückgewinnungen von Kündigungen nun auf den Schultern der Vertriebspartner liegen. Wird das Potenzial nicht genutzt, könnte Freenet Umsatz verlieren. Insofern ist das ein echtes Wagnis – und der Druck auf den Fachhandel, den Vertrauensvorschuss von Freenet zu rechtfertigen, ist groß.

Das aber ist genau das, was viele Händler immer gefordert haben: Dass die Hotline nicht selbst in die Kundenbetreuung eingreift und Angebote macht, bei denen der Handel keine Rolle spielt. Jetzt können die Händler zeigen, was sie können, und ihre Expertise voll ausspielen. Es bleibt abzuwarten, ob sie dieser Verantwortung gerecht werden können, aber wenn sie erfolgreich sind, könnte es die Partnerschaft mit dem Provider nachhaltig stärken.